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Insolvenz bei Gröner Group: Gläubigerforderung führt prominente Bauunternehmensgruppe in die Pleite
Nach gescheiterten Verhandlungen und Druck von Gläubigern meldete die Gröner Group GmbH Insolvenz an.
Nach monatelangem Ringen musste die Gröner Group GmbH des bekannten Bauunternehmers Christoph Gröner nun Insolvenz anmelden. Mehrere gescheiterte Verhandlungen und der zunehmende Druck von Gläubigern, darunter der Luxemburger Marshall Bridge Fonds, führten zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens. Die Gruppe schuldet dem Fonds und dessen Schwestervehikel Emerald Mezzanine angeblich rund 83 Millionen Euro.
Das Leipziger Amtsgericht ernannte vergangene Woche Philipp Hackländer zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Fünf Tage später stellte die Gröner Group selbst einen Insolvenzantrag. Die Dachgesellschaft verantwortet das Management der Darlehen, die an die operativen Projektgesellschaften des Unternehmens weitergereicht werden.
Gröner, der öffentlich betonte, sein Unternehmen mit privatem Vermögen gestützt zu haben, konnte bis zuletzt Insolvenzen kurzfristig abwenden. Doch nun scheiterte eine entscheidende Einigung mit dem Gläubiger Emerald Fonds, der laut Insidern über Monate die Rückzahlungen eingefordert hatte. Ursprünglich fielen die ersten Forderungen bereits im Jahr 2023 an.
In der Branche sorgte die Umstrukturierung der Unternehmensgruppe, darunter die Umwandlung der Gröner AG in eine GmbH und das Ausscheiden des ehemaligen Kanzleramtsministers Ronald Pofalla, für Spekulationen über eine bevorstehende Insolvenz. Ein Sprecher Gröners wies solche Behauptungen zurück. Die Unternehmensgruppe, so Gröner, werde „unverändert fortgeführt.“
Die Berichterstattung über die finanzielle Schieflage erschwerte laut Gröner die Sicherung des Vertrauens der Gläubiger. Bereits in der Vergangenheit hatten ein Finanzamt, Krankenkassen und andere Gläubiger Insolvenzverfahren gegen seine Unternehmen eingeleitet, die jedoch durch Einigungen und Zahlungen abgewendet wurden.