Der Online-Modehändler Zalando hat im dritten Quartal eine höhere Profitabilität als erwartet erzielt. Analysten hoben die verbesserten Kundenkennzahlen hervor, die auf eine positive Entwicklung hinweisen. Trotz dieser soliden Zahlen zeigte sich der Ausblick auf das wichtige Weihnachtsquartal zurückhaltend, was zu Schwankungen im Aktienkurs führte.
Am Dienstagmorgen fiel die Zalando-Aktie zunächst um über vier Prozent auf 26,89 Euro, den tiefsten Stand seit fast sieben Wochen. Im Verlauf des Vormittags erholte sich der Kurs jedoch und drehte zeitweise ins Plus, bevor er wieder leicht ins Minus rutschte und schließlich bei 27,77 Euro notierte.
Die Unsicherheit über den Verlauf des Schlussquartals sowie schwache Quartalszahlen des britischen Konkurrenten ASOS belasteten die Stimmung am Markt. Finanzchefin Sandra Dembeck sprach dennoch von einer "sehr positiven Entwicklung" zu Beginn des vierten Quartals.
Analysten wie Yashraj Rajani von der UBS lobten die höheren Gewinne, betonten jedoch die vorsichtige Prognose für das operative Ergebnis im Schlussquartal. Georgina Johanan von JPMorgan merkte an: "Es mangelt an positiven Nachrichten, um dem Aktienkurs nochmals einen Impuls nach oben zu geben."
Seit Jahresbeginn hat die Zalando-Aktie rund 30 Prozent zugelegt und zählt damit zu den stärksten DAX-Titeln. In den beiden vorherigen Jahren war sie jedoch mit Verlusten von 37 beziehungsweise 58 Prozent der jeweils größte Verlierer im Index.
Mit einem aktuellen Kurs von rund 28 Euro liegt die Aktie etwa 30 Prozent über dem Ausgabepreis von 21,50 Euro beim Börsengang vor über zehn Jahren. Vom Allzeithoch von fast 106 Euro, erreicht während des Corona-Booms, ist der Kurs jedoch weit entfernt. Zalando hat eine Marktkapitalisierung von rund 7,4 Milliarden Euro und rangiert damit am unteren Ende des DAX, dem es seit September 2021 angehört.