US-Justizministerium ermittelt gegen Nvidia wegen mutmaßlichen Missbrauchs von Marktmacht

Das US-Justizministerium hat Ermittlungen gegen Nvidia eingeleitet, um Vorwürfe des Missbrauchs von Marktmacht bei KI-Chips zu untersuchen.

5.8.2024, 19:47
Eulerpool News 5. Aug. 2024, 19:47

Das US-Justizministerium hat laut einem Medienbericht Ermittlungen gegen Nvidia aufgenommen. Der Techkonzern wird verdächtigt, seine Marktmacht bei KI-Chips missbraucht zu haben. Nach Informationen des Nachrichtenportals „The Information“ soll Nvidia Cloudanbieter dazu gedrängt haben, mehrere seiner Produkte gleichzeitig zu kaufen. Zudem soll der Halbleiterhersteller höhere Preise für Netzwerkkomponenten verlangt haben, wenn die Kunden KI-Prozessoren von Konkurrenten wie AMD oder Intel nutzen wollten.

Nvidia äußerte sich nicht direkt zu den Vorwürfen, betonte jedoch, den Behörden alle gewünschten Informationen zur Verfügung stellen zu wollen. „Wir konkurrieren auf der Grundlage jahrzehntelanger Investitionen und Innovationen, wobei wir uns gewissenhaft an alle Gesetze halten“, erklärte das Unternehmen. Das US-Justizministerium gab zunächst keinen Kommentar ab. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen fielen die Nvidia-Aktien im vorbörslichen Handel an der Wall Street um knapp drei Prozent.

Nvidia dominiert den Weltmarkt für Hochleistungsprozessoren für künstliche Intelligenz (KI) mit einem Anteil von 80 Prozent. Wettbewerber wie AMD oder Start-ups wie Cerebras versuchen, diese Dominanz zu brechen. Auch große Technologiekonzerne wie Amazon, Google (eine Tochter von Alphabet) und Meta (die Muttergesellschaft von Facebook) arbeiten an eigenen KI-Prozessoren. Nvidia hat jedoch in den letzten Jahren ein umfangreiches Software-Ökosystem aufgebaut, das Entwickler an seine Plattform bindet. Das Programmpaket CUDA erleichtert es Entwicklern, Anwendungen für Nvidia-Prozessoren zu schreiben.

In Frankreich droht Nvidia aufgrund ähnlicher Vorwürfe ebenfalls ein Verfahren wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens. Die französischen Behörden hatten im vergangenen Jahr Geschäftsräume des Unternehmens durchsucht. Auch hier wird die Marktdominanz von Nvidia bei KI-Prozessoren sowie die Rolle von CUDA genauer untersucht. Laut Insidern planen die EU-Kartellwächter aufgrund der laufenden Ermittlungen in Frankreich vorerst keine Erweiterung ihrer Untersuchungen.

Die aktuellen Ermittlungen in den USA und Frankreich werfen ein Schlaglicht auf die aggressive Marktstrategie von Nvidia und könnten zu erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen für das Unternehmen führen.

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