Der weltgrößte Reisekonzern TUI feiert heute sein Comeback an der Frankfurter Börse als Meilenstein. Nach fast einem Jahrzehnt der Hauptnotierung in London markiert der Wechsel nach Frankfurt für den Hannoveraner Konzern einen neuen Abschnitt. Konzernchef Sebastian Ebel und Finanzvorstand Mathias Kiep werden zur Feier des Tages die Börsenglocke in Frankfurt läuten. Die Rückkehr soll TUI nicht nur Kosteneinsparungen bringen, sondern auch die Aufnahme in den MDAX begünstigen, was eine höhere Nachfrage und steigende Kurse erwarten lässt.
Der Umzug nach Frankfurt ist zudem strategisch wichtig, um die EU-Luftverkehrsrechte zu sichern, da eine Airline wie TUIfly, die in der EU operiert, mehrheitlich in EU-Besitz sein muss. Die Konzentration des Aktienhandels auf einen Ort soll die Liquidität bündeln und die globale Markenpräsenz von TUI stärken. Bis Juni wird die Aktie noch parallel in London gehandelt, bevor der Handel dort eingestellt wird.
Die Entscheidung für Frankfurt steht im Einklang mit TUIs Absicht, einfacher den Anforderungen der EU bezüglich der Eigentums- und Kontrollstruktur nachzukommen. Trotz des Brexits sieht der Vorstand keine Probleme, da genügend europäische Aktionäre auch ohne das Vereinigte Königreich beteiligt sind. Die Rückkehr nach Frankfurt wurde bereits Ende 2023 in Betracht gezogen, da der größte Teil des Aktienhandels wieder in Deutschland stattfand. Auf der Hauptversammlung im Februar stimmten die Aktionäre dem Rückzug aus London zu.
Der Schritt zurück an die Frankfurter Börse, verbunden mit der erhofften MDAX-Aufnahme am 24. Juni, signalisiert nicht nur eine Vereinfachung der Strukturen, sondern auch TUIs Zuversicht und Engagement für den deutschen und europäischen Markt. Mit der Rückkehr in den regulierten Prime Standard, der für die MDAX-Aufnahme erforderlich ist, endet eine Ära der Nebennotierung im Freiverkehr. TUI-Aktien verzeichnen bereits einen positiven Trend mit einem Anstieg von 4,06 Prozent auf 7,90 Euro im XETRA-Handel.