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Tesla enttäuscht Erwartungen mit Quartalsauslieferungen – Aktie verliert deutlich

Tesla bleibt trotz verfehlter Auslieferungsziele führend im E-Fahrzeugmarkt, muss jedoch verstärkt mit Konkurrenz aus China und sinkender Nachfrage im Premiumsegment kämpfen.

Eulerpool News 3. Okt. 2024, 08:00

Teslas Fahrzeugauslieferungen im dritten Quartal haben die Markterwartungen leicht verfehlt, was die Hoffnung auf eine deutliche Erholung inmitten einer wiedererstarkten Nachfrage auf dem chinesischen Automarkt dämpft. Der US-Elektroautobauer lieferte weltweit 462.890 Fahrzeuge aus, was einem Anstieg von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Analysten hatten jedoch mit 463.000 Einheiten gerechnet. Die Tesla-Aktie gab daraufhin am Mittwoch um mehr als 6 Prozent nach.

Trotz des verfehlten Auslieferungsziels bleibt Tesla der weltweit führende Hersteller von Elektrofahrzeugen. Der chinesische Rivale BYD meldete für das dritte Quartal 443.426 ausgelieferte E-Fahrzeuge, was einem Anstieg von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Bereich der Plug-in-Hybride verzeichnete BYD hingegen einen starken Zuwachs von 75,6 Prozent, nachdem das Unternehmen im Mai eine neue Hybridtechnologie eingeführt hatte.

Das Wachstum der weltweiten E-Fahrzeugverkäufe hat sich verlangsamt, jedoch gibt es insbesondere in China positive Signale. Peking hatte im Juli die Subventionen für Verbraucher verdoppelt, die von einem Verbrennerfahrzeug auf ein Elektroauto oder einen Plug-in-Hybriden umsteigen. Dies trug zu einem Nachfrageanstieg im größten Automarkt der Welt bei. Branchenanalysten zufolge stiegen Teslas Auslieferungen in China im Vergleich zum zweiten Quartal um fast 25 Prozent, während die Verkäufe in Europa schwach blieben.

Tesla hat im Zuge der verschärften Konkurrenz aus China, wo günstigere E-Modelle und Plug-in-Hybride den Markt dominieren, mehrfach die Preise für seine Modelle gesenkt. Dies schließt auch eine Reduzierung der Leasingpreise ein. Gleichzeitig haben auch Premiumhersteller wie Mercedes-Benz und Porsche zuletzt vor niedrigeren Gewinnen gewarnt, da die Verkäufe von Luxusautos in China aufgrund schwacher Konsumausgaben rückläufig sind.

Dan Levy, Analyst bei Barclays, führt das verfehlte Auslieferungsziel bei Tesla vor allem auf die schwächere Nachfrage nach den hochpreisigen Modellen S und X zurück. Auch der neue Cybertruck, ein geländegängiges Fahrzeug, das Ende letzten Jahres eingeführt wurde und seither mit Produktionsproblemen und fehlerhaften Rückrufen zu kämpfen hatte, trug zu den schwächeren Zahlen bei.

Die Hoffnungen auf höhere Auslieferungen hatten sich in den letzten Wochen erhöht, da Tesla die Einführung seiner ersten „Robotaxis“ angekündigt hatte – selbstfahrende Taxis, die nächste Woche im Rahmen eines Events vorgestellt werden sollen, das Elon Musk als „historisch“ bezeichnete. Musk hat seine Strategie verstärkt auf autonomes Fahren, künstliche Intelligenz und Robotik ausgerichtet und erklärt, dass diese Technologien zukünftig Teslas Hauptumsatztreiber und Treiber der Unternehmensbewertung sein sollen.

Allerdings bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Umsetzung der Robotaxis. Unsicherheiten bezüglich der Technologie, Versicherungskosten, Fahrzeugpreise und des regulatorischen Umfelds stellen große Herausforderungen dar. Tom Narayan, Analyst bei RBC Capital Markets, sieht das Potenzial von Teslas Robotaxis zwar als spannend an, betont jedoch, dass deren Verbreitung „noch mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte“ dauern könnte.

„Das Potenzial, die Größe der Automobilbranche durch die Einführung von Robotaxis drastisch zu vergrößern, macht die Aussicht für die Investoren dennoch attraktiv“, fügte Narayan hinzu.

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