Rheinmetall auf dem Weg zum Superproduzent: Könnte mehr Artilleriegranaten herstellen als die gesamte US-Industrie

Deutscher Rüstungsgigant könnte in Sachen Artillerieproduktion 2023 die USA überholen – Kapazitäten dort wachsen ebenfalls.

3.3.2024, 13:00

Rheinmetall erobert die Spitze der Artillerieproduktion und lässt die USA hinter sich. Laut Branchenprognosen wird der deutsche Rüstungskonzern in diesem Jahr eine beachtliche Menge an Artilleriegranaten herstellen, die sogar die gesamte Produktion der USA übertreffen könnte. Eine rasante Entwicklung für ein Unternehmen, das erst vor wenigen Jahren kaum eine Rolle in der Artillerieproduktion spielte.

Als Russland 2022 die Ukraine überfiel, war Rheinmetall in der Produktion von Artilleriemunition noch kaum präsent. Doch nur zwei Jahre später sieht die Lage völlig anders aus. Der Konzern plant, bis Ende des Jahres bis zu 450.000 Artilleriegranaten herzustellen, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den zuvor produzierten 70.000 Granaten pro Jahr. Branchenexperten gehen sogar davon aus, dass Rheinmetall damit mehr Granaten produziert als die gesamte US-Verteidigungsindustrie.

Diese Entwicklung ist vor allem dem Kauf des spanischen Munitionsherstellers Expal zu verdanken, der dem Unternehmen eine Produktionskapazität von bis zu 300.000 Granaten pro Jahr einbrachte. In den USA, wo die Artillerie in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung verlor, müssen auch die Kapazitäten wieder hochgefahren werden, um dem enormen Bedarf an Artillerie gerecht zu werden. Experten sind jedoch unterschiedlicher Meinung darüber, wie stark die US-Rüstungsunternehmen ihre Produktion ausweiten können.

Die Tatsache, dass die Ukraine pro Jahr zwischen 1,8 und 2,4 Millionen Artilleriegranaten benötigt, um den russischen Angriffswellen trotzen zu können, verdeutlicht den enormen Bedarf an Artillerie. Auch in Europa müssen die teilweise leeren Lagerbestände wieder aufgefüllt werden, was für einen langfristig hohen Bedarf sorgt. Rheinmetall hat bereits in neue Werkskapazitäten investiert und plant weitere Produktionsstandorte in der Ukraine und Litauen.

Die Erfahrungen aus dem ukrainischen Konflikt widerlegen die Annahme der US-Militärstrategen, dass moderne Technologien wie Drohnen den massenhaften Einsatz von Artillerie überflüssig machen würden. Rheinmetall hat sich durch kluge strategische Entscheidungen und Investitionen zum führenden Anbieter auf dem Gebiet der Artillerieproduktion entwickelt und ist bereit, die anspruchsvollen Bedürfnisse der modernen Kriegsführung zu bedienen.

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