Norwegian Air passt Flottenexpansion aufgrund Boeing-Streiks an

27.10.2024, 13:12

Norwegian Air Shuttle verzeichnet im dritten Quartal einen soliden Nettogewinn, muss jedoch aufgrund eines Boeing-Streiks die Flottenexpansion verlangsamen.

Eulerpool News 27. Okt. 2024, 13:12

Norwegian Air Shuttle meldete im dritten Quartal einen Nettogewinn von 183 Millionen US-Dollar, während gleichzeitig Warnungen vor einer verlangsamten Flottenexpansion ausgesprochen wurden. Der Rückschlag resultiert aus einem Streik bei Boeing, der die geplanten Flugzeuglieferungen verzögert und die Wachstumsstrategie der Fluggesellschaft beeinträchtigt.

Der deutsche Budget-Fluggesellschaft erklärte am Freitag, dass der Streik bei Boeing die Lieferverzögerungen weiter verschärfen und somit die geplante Flottenerweiterung auf etwa 90 Flugzeuge im kommenden Sommer auf nur 86 reduzieren würde. Ursprünglich war eine Steigerung auf über 90 Flugzeuge vorgesehen. Diese Anpassung führt dazu, dass Norwegian seine Kapazität im Jahr 2025 nur noch mit einem langsameren Tempo als die erwartierten 13 Prozent ausbauen kann, die für dieses Jahr prognostiziert wurden.

Der Streik, der von der größten Gewerkschaft von Boeing angestoßen wurde, betrifft die Produktion der Modelle 737, 767 und 777. Neben Norwegian sind auch andere Airlines wie Deutsche Lufthansa und Ryanair von den Lieferverzögerungen betroffen. Lufthansa wartet derzeit auf die Lieferung von 41 Boeing-Flugzeugen und muss sich auf ältere Modelle stützen, was die Effizienz und den Kundenservice beeinträchtigt.

Trotz der Herausforderungen verzeichnete Norwegian im dritten Quartal einen Umsatzanstieg von 32 Prozent auf 11,59 Milliarden norwegische Kronen. Dieser Anstieg resultierte aus einem Wachstum sowohl bei Passagier- als auch bei Zusatzumsätzen, obwohl die Betriebskosten ebenfalls gestiegen sind. Der CFO von Norwegian, Harald Wilhelm, betonte: „Wir arbeiten intensiv daran, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um unsere Performance zu verbessern und uns auf mögliche anhaltende Marktunsicherheiten vorzubereiten.“

Die Aktien von Norwegian reagierten negativ auf die Nachrichten und fielen im europäischen Mittagsgeschäft um 12 Prozent, was den bisherigen Kursanstieg in diesem Jahr zunichte machte. Der Kursverlust reflektiert die Besorgnis der Investoren über die Auswirkungen der Lieferverzögerungen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Wachstumsstrategie des Unternehmens.

Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr 2024 hat Norwegian seine Prognose für den operativen Gewinn auf zwischen 2,1 und 2,4 Milliarden Kronen gesenkt, gegenüber der vorherigen Schätzung von 2,1 bis 2,6 Milliarden Kronen. Trotz dieser Anpassungen betonte das Unternehmen, gut auf die Wintersaison vorbereitet zu sein.

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