Der schwedische Batteriehersteller Northvolt verschiebt seine Pläne für einen Börsengang aufgrund des schwierigen IPO-Marktes auf kommendes Jahr. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Northvolt selbst hat sich bisher nicht zu den Gerüchten geäußert.
Medien wie die FT hatten im vergangenen Herbst darüber berichtet, dass Northvolt bereits 2024 an die Börse gehen und einer der größten Börsengänge eines europäischen Unternehmens in den letzten Jahren werden könnte. Dabei wolle Northvolt seine Aktien lieber in Stockholm als an anderen Börsenplätzen notieren lassen. Die Bewertung des Börsengangs könnte bei rund 20 Milliarden Dollar liegen.
An dem Unternehmen, das 2017 von zwei ehemaligen Tesla-Führungskräften gegründet wurde, sind auch die deutschen Konzerne Volkswagen, BMW und Siemens beteiligt. Northvolt hatte zuletzt weitere Gelder für den Ausbau der Produktion eingesammelt. Nach Northvolt Angaben liegt die Summe bei insgesamt 3,4 Milliarden US-Dollar. Die Darlehen seien von der Europäischen Union sowie einer Gruppe Banken um JPMorgan Chase gekommen.
Das Unternehmen will die Batterieproduktion in der Fabrik in Nordschweden für Kunden wie Volkswagen und BMW ausbauen. Außerdem soll eine Recyclinganlage erweitert werden. Northvolt errichtet zudem neue Batteriefabriken in Deutschland und in Montreal. Die Europäische Union hat kürzlich ein Förderpaket in Höhe von knapp 1 Milliarde Dollar für das deutsche Werk genehmigt, während die kanadische Regierung und die Regierung von Quebec rund 2 Milliarden Dollar in das Projekt in Montreal stecken.
Die Verschiebung der Börsenpläne von Northvolt zeigt, dass auch für vielversprechende Unternehmen der IPO-Markt derzeit schwierig ist. Dennoch setzt Northvolt seine Expansionspläne fort und wird voraussichtlich auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Energiewende in Europa und Nordamerika spielen.