Nomura-Chef entschuldigt sich nach Mord- und Raubvorwürfen gegen ehemaligen Mitarbeiter

4.12.2024, 10:37

Nach schweren Vorwürfen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter verstärkt Nomura interne Sicherheitsmaßnahmen und setzt auf Transparenz.

Eulerpool News 4. Dez. 2024, 10:37

Nomura Holdings steht nach schwerwiegenden Vorwürfen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter im Fokus der Öffentlichkeit. Der frühere Vermögensberater der Bank soll ein Kundenpaar in Hiroshima im Juli dieses Jahres betäubt, deren Haus angezündet und versucht haben, Millionen Yen zu stehlen. Die Opfer überlebten den Vorfall. Der Mitarbeiter wurde im Oktober wegen versuchten Mordes, Raubes und Brandstiftung angeklagt.
Nomura teilte mit, dass der Beschuldigte seit 2018 im Unternehmen tätig war und ab 2022 Vermögensverwaltungsdienste für Kunden in Hiroshima angeboten hatte. Nach dem Vorfall wurde er am 4. August fristlos entlassen. Nomura-CEO Kentaro Okuda entschuldigte sich öffentlich und erklärte: „Dieser Vorfall hätte niemals passieren dürfen, insbesondere nicht bei einer Finanzinstitution, der Kunden ihr Vertrauen und ihre Vermögenswerte anvertrauen.“ Okuda wird für drei Monate auf 30 Prozent seines Gehalts verzichten. Weitere neun Führungskräfte, darunter der Leiter des Wealth-Management-Bereichs, akzeptierten freiwillige Gehaltskürzungen.
Die Bank kündigte an, ihre internen Prozesse zur Kundensicherheit zu verschärfen. Dazu gehören stärkere Überwachungen bei Hausbesuchen, Änderungen bei der Mitarbeiterbewertung sowie verpflichtende Abwesenheitszeiten für Vermögensberater. Zukünftig soll bei Besuchen ein Manager die Mitarbeiter begleiten. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen wird.
Nomura setzt strategisch auf den Ausbau seines Vermögensverwaltungssegments, um sich von der Abhängigkeit von volatilen Handelserträgen zu lösen. Das Unternehmen plant, von der erwarteten Verlagerung japanischen Privatvermögens hin zu renditestärkeren Investments zu profitieren. Der Skandal hat jedoch gezeigt, dass das Geschäftsmodell mit persönlichen Kundenbesuchen auch Risiken birgt.
Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Okuda und sein Führungsteam freiwillige Gehaltskürzungen hinnehmen. Im September musste Nomura eine Strafe von 21,8 Millionen Yen (rund 143.000 US-Dollar) wegen der Manipulation von Staatsanleihefutures zahlen, was ebenfalls zu Gehaltskürzungen bei den Führungskräften führte.

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