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Intel überrascht Wall Street mit optimierter Umsatzprognose trotz erheblicher Verluste

Intel überrascht mit einer optimierten Umsatzprognose im dritten Quartal 2024, kämpft jedoch weiterhin mit erheblichen Verlusten und starken Konkurrenzdruck im KI-Segment.

Eulerpool News 2. Nov. 2024, 15:21

Der US-Halbleiterkonzern Intel hat die Wall Street im dritten Quartal 2024 mit einer optimierten Umsatzprognose überrascht. Für das laufende Vierteljahr erwartet Intel Erlöse zwischen 13,3 und 14,3 Milliarden US-Dollar, wobei die Analysten durchschnittlich 13,6 Milliarden US-Dollar prognostiziert hatten. Trotz dieser positiven Umsatzaussichten kämpft der Konzern weiterhin mit erheblichen Verlusten, die vor allem durch umfangreiche Abschreibungen und den laufenden Firmenumbau bedingt sind.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Umsatz von Intel um sechs Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 16,6 Milliarden US-Dollar, eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Gewinn von 300 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Abschreibungen beliefen sich auf 15,9 Milliarden US-Dollar und resultierten aus überholter Ausrüstung, die während der Corona-Pandemie angeschafft wurde, als die Nachfrage nach Notebooks aufgrund des Homeoffice-Booms stark anstieg.

Trotz der verbesserten Umsatzprognose steht Intel weiterhin unter Druck im Datenzentren-Geschäft, das durch die starke Konkurrenz von NVIDIA erheblich beeinträchtigt wird. Analyst Toshiya Hari von Goldman Sachs betonte, dass die Marktanteile im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) weiterhin gefährdet seien und die Perspektiven für Intels eigenes Foundry-Geschäft ungewiss bleiben. Die Verkäufe des eigenen KI-Chips Gaudi blieben bisher hinter den Erwartungen zurück, wodurch das angestrebte Umsatzziel von 500 Millionen US-Dollar für dieses Jahr voraussichtlich verfehlt wird.

Um die finanzielle Stabilität zu sichern, plant Intel unter der Führung von CEO Pat Gelsinger eine drastische Kostensenkung um zehn Milliarden US-Dollar und den Abbau von mehr als 16.000 Arbeitsplätzen. Teil dieser Sparmaßnahmen ist die Entscheidung, den Bau einer geplanten Chipfabrik in Magdeburg um zwei Jahre zu verschieben. Diese Schritte sind Teil einer langfristigen Strategie, den Konzern durch technologische Innovationen und Effizienzsteigerungen wieder auf Kurs zu bringen.

Die anhaltenden Probleme haben sich auch negativ auf den Aktienkurs ausgewirkt. Trotz eines kurzfristigen Anstiegs von rund sechs Prozent auf 22,80 US-Dollar am Freitag hat die Aktie in diesem Jahr bereits mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Seit Frühjahr 2021 hat sich der Kurs um zwei Drittel abgeschwächt, wodurch der Marktwert von Intel nun bei etwa 100 Milliarden US-Dollar liegt, verglichen mit NVIDIA, das eine Marktkapitalisierung von 3,3 Billionen US-Dollar erreicht hat.

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