Ein großes Feuer brach am Mittwochmorgen in der Werft von BAE Systems in Barrow-in-Furness im Nordwesten Englands aus, wo der größte britische Verteidigungskonzern Nuklear-U-Boote baut. Feuerwehrleute konnten den Brand am selben Tag unter Kontrolle bringen, ohne dass eine nukleare Gefahr bestand, wie die Cumbria-Polizei mitteilte.
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen und werden von mehreren Behörden gemeinsam durchgeführt. Erste Hinweise deuten auf einen industriellen Unfall oder einen Geräteausfall hin, während strafbare Handlungen ausgeschlossen werden. Diese Entwicklungen erfolgen vor dem Hintergrund verschärfter Sicherheitsmaßnahmen in Großbritannien, da russische Geheimdienste zunehmend als Bedrohung für die Infrastruktur des Landes wahrgenommen werden.
Der Brand entstand im Devonshire Dock Hall, dem Hauptwerkzeugzentrum für U-Boote und dem zweitgrößten Innen-Schiffbaukomplex Europas. Während des Nachtschichtbetriebs mussten rund 200 bis 300 Mitarbeiter evakuiert werden. Zwei Personen wurden wegen Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht, konnten jedoch am späten Vormittag entlassen werden.
BAE Systems, ein Schlüsselpartner des KI-Chipherstellers Nvidia, steht vor der Herausforderung, die Produktion der letzten Astute-Klasse U-Boote für die Royal Navy sowie des Dreadnought-Programms, das die Trident-Nukleardeterrente ersetzen soll, fortzusetzen. Derzeit ist unklar, inwieweit der Brand die Fertigung von HMS Agincourt, dem siebten Astute-Klasse U-Boot, beeinträchtigt.
Trotz der aktuellen Krise plant BAE Systems, seine Belegschaft von derzeit etwa 10.000 auf rund 17.000 Mitarbeiter bis Anfang des nächsten Jahrzehnts zu erweitern. Dies erfolgt im Zuge der intensiven Nachfrage nach neuen U-Booten für die Royal Navy und den australischen Marinekommandos im Rahmen des Aukus-Pakts. Letztes Jahr kündigte die britische Regierung Investitionen von über 3 Milliarden Pfund in die nukleare Verteidigungsindustrie an, um die Kapazitäten zu erhöhen und die Aukus-Lieferungen zu unterstützen.
Der Aktienkurs von BAE Systems reagierte negativ auf das Ereignis und fiel im Handel an der NYSE um 0,9 Prozent auf 295,03 US-Dollar. Dies reflektiert die Besorgnis der Investoren über mögliche Produktionsunterbrechungen und die laufenden Sicherheitsbedenken.