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Volkswagen-Werk Emden unterbricht Produktion aufgrund von Bauernprotesten

Angesichts des neuen Sparkurses bei Volkswagen stellt sich die IG Metall auf schwierige Tarifverhandlungen ein.

Eulerpool News 8. Jan. 2024, 14:00

Die IG Metall bereitet sich auf harte Verhandlungen bei Volkswagen vor, da der Automobilkonzern einen neuen Sparkurs einschlägt. Bezirksleiter Thorsten Gröger warnt vor einer "harten Auseinandersetzung, die sich gewaschen hat", im Hinblick auf die im zweiten Halbjahr anstehende Tarifrunde bei Europas größtem Autobauer. Die jüngsten Verlautbarungen zum Performance-Programm machen die Situation noch schwieriger.

Gröger betont, dass die Gewerkschaft die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten positiv beeinflusst hat, insbesondere in Bezug auf das Thema Altersteilzeit. Allerdings hat VW in der letzten Tarifrunde 2022 "bis zum Schluss gemauert". Die Friedenspflicht endet Ende November und die Verhandlungen beginnen im zweiten Halbjahr. Branchenübergreifende Tarifverhandlungen werden herausfordernd.

Auch in der gesamten Metall- und Elektroindustrie erwartet Gröger schwierige Verhandlungen, da die Inflation der letzten anderthalb Jahre die guten Lohnabschlüsse der Vergangenheit aufgezehrt hat. Die Inflation mag zwar inzwischen zurückgegangen sein, jedoch sinken die Preise dadurch nicht. Das führt zu einem höheren Auseinandersetzungspotenzial. Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität stellt jedoch die größte Herausforderung dar. Die nötige Anpassung der Industriegesellschaft sei gigantisch und erfordere Milliarden.

Gleichzeitig müsse es eine Perspektive für Beschäftigung und Standorte geben, um die Mitarbeiter für diesen Veränderungsprozess zu gewinnen. Gröger zeigt sich besorgt über die Haushaltskrise in Berlin und befürchtet, dass Sparmaßnahmen die notwendigen Zukunftsinvestitionen gefährden könnten.

Unerwarteter Produktionsausfall bei VW-Werk in Emden. Die Bauernproteste führten überraschend zu einem Produktionsstopp im Volkswagen-Werk in Emden. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte, dass die Produktion aufgrund blockierter Zufahrtswege zum Werk zum Erliegen kam und die Beschäftigten nicht zur Arbeit kommen konnten.

Betroffen war die Produktion von Verbrenner-Modellen, während die Fertigung von E-Autos erst nach den Weihnachtsferien wieder aufgenommen werden soll. Die genaue Anzahl betroffener Mitarbeiter ist nicht bekannt.

Die Produktion sollte am Dienstag wieder starten.

Die Vorzugsaktien von VW sind auf dem XETRA zeitweise um 0,19 Prozent auf 113,04 Euro gesunken.

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