CME Group erhält Broker-Lizenz und sorgt für Bedenken über Interessenkonflikte

CME Group wird künftig als Broker agieren – die Entscheidung weckt Sorgen über Marktsicherheit und Interessenkonflikte.

7.11.2024, 16:22
Eulerpool News 7. Nov. 2024, 16:22

Die CME Group, die weltweit größte Derivatebörse, hat kürzlich die Genehmigung erhalten, als Futures-Broker zu agieren und somit direkt mit Banken und Brokern zu konkurrieren. Dies hat in der Branche heftige Reaktionen ausgelöst, da Marktteilnehmer befürchten, dass dadurch Interessenkonflikte entstehen und die Marktsicherheit beeinträchtigt werden könnte.

Mit der neuen Lizenz darf die CME Kunden direkt bedienen und Margenanforderungen einfordern, was üblicherweise den Brokern vorbehalten ist. „Nur ein Monopolist würde versuchen, seine eigenen Kunden zu umgehen“, kritisierte Lou Scotto, CEO von FMX, einem direkten Wettbewerber von CME. Die Futures Industry Association (FIA) äußerte ähnliche Bedenken: „Es bestehen inhärente Interessenkonflikte, wenn eine einzige Firma Handels-, Clearing- und Vermittlungsfunktionen kontrolliert“, erklärte Walt Lukken, Geschäftsführer der FIA und ehemaliger CFTC-Kommissar.

Terry Duffy, CEO der CME Group, verteidigte den Schritt als notwendigen Schritt zur Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden. Doch die Genehmigung wirft auch rechtliche Fragen auf, da die CME Group als quasi-regulatorische Institution über die Brokeraufsicht verfügt und somit direkten Einfluss auf Konkurrenten nehmen könnte. Gary Gensler, Vorsitzender der SEC, hatte ähnliche Strukturen im Kryptobereich scharf kritisiert und betont, dass klassische Finanzmärkte eine solche Zusammenlegung von Dienstleistungen nicht kennen.

Die Entscheidung der National Futures Association (NFA), der CME Group die Lizenz zu erteilen, wird von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) überwacht, die jedoch bisher keine Stellungnahme abgab.

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