Die Mobile-Gaming-Branche stagniert, während andere Unterhaltungssektoren wachsen. Ilkka Paananen, CEO von Supercell, dem finnischen Entwickler hinter Clash of Clans und Brawl Stars, kritisiert den Trend, statt eigener Innovationen verstärkt auf Übernahmen zu setzen.

„Manche Unternehmen haben sich damit abgefunden, dass es zu schwer ist, neue Spiele auf den Markt zu bringen“, sagte Paananen der Financial Times. „Stattdessen setzen sie auf eine M&A-Strategie, bei der jedes erfolgreiche neue Spiel einfach gekauft wird. Das ist ein großes Problem.“

Supercell, bekannt für seinen selektiven Entwicklungsansatz, hat in den letzten zehn Jahren nur sechs Titel veröffentlicht, 2024 jedoch mit Squad Busters das erste neue Spiel seit sechs Jahren. Trotz dieser Strategie erzielte das Unternehmen 2023 ein Rekordjahr: Der Umsatz stieg um 77 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, während der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) mit 876 Millionen Euro um 76 Prozent wuchs.

Gleichzeitig setzt die Branche immer stärker auf Konsolidierung. Take-Two Interactive übernahm 2022 den FarmVille-Entwickler Zynga für 13 Milliarden Dollar. Microsoft kaufte Activision Blizzard, das zuvor King, das Studio hinter Candy Crush, übernommen hatte. Auch Tencent, das Supercell seit 2016 mehrheitlich besitzt, sowie Playtika haben zahlreiche kleinere Studios akquiriert.

Supercell selbst übernahm im vergangenen Jahr das britische Studio Space Ape vollständig, bleibt aber seiner Philosophie treu: Kleine, autonome Entwicklerteams – sogenannte „Cells“ – arbeiten unabhängig an Spielen, wobei die Zahl der Mitarbeitenden 2023 um ein Drittel auf 686 erhöht wurde.

Paananen fordert ein Umdenken: „Die Branche muss sich fragen, warum es uns nicht gelingt, wirklich neue, innovative Spielerlebnisse zu schaffen. Wir müssen bereit sein, mehr Risiken einzugehen.“