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Brüssel startet Untersuchung gegen Temu wegen illegaler Produktverkäufe
Die Europäische Kommission bereitet eine Untersuchung gegen den chinesischen Online-Shop Temu vor, da Bedenken über den Verkauf illegaler Produkte bestehen, was potenziell zu hohen Bußgeldern führen könnte.
Die Europäische Kommission bereitet eine Untersuchung gegen den chinesischen Online-Shop Temu vor, da Bedenken bestehen, dass die Plattform nicht ausreichend gegen den Verkauf illegaler Produkte vorgeht. Unter dem Digital Services Act könnte die Untersuchung zu Bußgeldern von bis zu 6 % des globalen Jahresumsatzes von Temu führen, berichteten zwei EU-Beamte.
Am Mittwoch kündigte die Kommission an, dass die Untersuchung in den kommenden Tagen starten könnte. Dies folgt auf eine Aufforderung an Temu, detaillierte Informationen über Maßnahmen zur Eindämmung illegaler Artikel sowie Risiken im Bereich Verbraucherschutz und öffentliche Gesundheit bereitzustellen. Temu reagierte am Freitag und erklärte, dass die Antworten derzeit analysiert werden, was eine offizielle Untersuchung zur Folge haben könnte, jedoch noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde.
Die Bedenken richten sich vor allem auf die hohe Anzahl gefährlicher Produkte auf Plattformen wie Temu und Shein. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass 80 % der auf Temu getesteten Spielzeuge toxische Substanzen enthielten oder Gesundheitsgefahren für Kinder darstellten. Verbrauchergruppen kritisieren, dass solche Plattformen EU-Sicherheits- und Verbraucherschutzvorschriften umgehen, indem sie direkt an Kunden verkaufen.
Derzeit befinden sich mehrere große Online-Anbieter unter verstärkter Beobachtung in Brüssel. Neben Temu wurden bereits Untersuchungen gegen Meta, AliExpress, TikTok und X eingeleitet. Der Digital Services Act, der 2022 verabschiedet wurde, gibt der Kommission weitreichende Befugnisse, um große Online-Unternehmen für das Nichtüberwachen illegaler Inhalte auf ihren Plattformen zu bestrafen.
Temu, das 2022 gegründet wurde, hat sich in kurzer Zeit auf fast 50 Länder ausgebreitet, unterstützt durch eine ultra-niedrige Preisstrategie. Trotz des schnellen Wachstums zeigen sich erste Risse, wie der Kurssturz der Muttergesellschaft PDD Holdings um 18 % im August nach enttäuschenden Umsatzzahlen von 97,1 Milliarden RMB (13,6 Milliarden US-Dollar) für das Quartal bis Juni verdeutlicht.
Die Europäische Kommission hat Temu bereits im Juni als „Very Large Online Platform“ eingestuft, was eine intensivere Überwachung bedeutet. Sollte die Untersuchung beginnen, könnten die Verfahren jederzeit eingestellt werden, falls Temu sich bereit erklärt, strengere Maßnahmen gegen den Verkauf illegaler Waren zu ergreifen.