2025: Das Jahr der disruptiven Trends – KI, Trump und die Zukunft der Wirtschaft

Souveräne Künstliche Intelligenz, die Rückkehr von Trump und die Risiken eines überhitzten Technologiemarkts prägen die Wirtschaftsaussichten für das kommende Jahr

1.1.2025, 09:30
Eulerpool News 1. Jan. 2025, 09:30

Ein Wettlauf um die Kontrolle der Künstlichen Intelligenz

2025 wird das Jahr, in dem die „souveräne KI“ die globale Technologie-Landschaft verändert. Staaten und Unternehmen investieren Milliarden, um eigene, nationale Supercomputer und KI-Modelle zu entwickeln – getrieben von wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen. Schon heute fließen etwa 10 % von Nvidias Umsätzen in solche Projekte, ein Anteil, der künftig weiter steigen wird.

Offene Modelle wie Metas Llama setzen neue Maßstäbe und ermutigen Unternehmen, ihre eigenen Modelle auf proprietären Daten zu trainieren. Ein prominenter Akteur: Elon Musk. Nach anfänglichem Rückstand bei generativer KI hat Musk mit xAI beeindruckt – einem Start-up, das bereits mit 50 Milliarden Dollar bewertet wird. Mit seiner Nähe zu Donald Trump und seinem Einfluss auf dessen künftige Regierung könnte Musk die KI-Agenda der USA maßgeblich prägen.

Doch während OpenAI als Pionier weiter an einem umfassenden Geschäftsmodell arbeitet, wächst die Sorge vor einer Überbewertung der Branche. Die Investitionen in KI-Infrastruktur übersteigen die tatsächliche Nachfrage, und die Gefahr eines Tech-Busts scheint real.

Wall Street: Deregulierung und neue Märkte

Die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus könnte zu einer Deregulierung des 40 Billionen Dollar schweren US-Investmentmarkts führen. Private-Equity-Riesen wie Blackstone und KKR stehen bereit, um das Vermögen von Kleinanlegern zu verwalten. Trumps frühere Beamte, wie Eugene Scalia und Jay Clayton, ebneten den Weg für diese Entwicklung bereits während seiner ersten Amtszeit. Nun könnten diese „Barbaren der Wall Street“ erneut ihre Tore aufstoßen – eine Entwicklung, die Kleinanlegern einerseits neue Möglichkeiten bietet, andererseits jedoch erhebliche Risiken birgt.

Die Elektrifizierung der Automobilindustrie: Wendepunkt oder Sackgasse?

Nach einem schwierigen Jahr 2024 ist die Zukunft der Elektromobilität unsicherer denn je. Analysten schätzen, dass der Anteil von E-Fahrzeugen an den weltweiten Autoverkäufen bei etwa 20 % liegt, doch das Wachstum stagniert. Ob die neuen europäischen Emissionsvorgaben 2025 den Markt beflügeln oder Verbraucher weiterhin skeptisch bleiben, wird entscheidend sein.

Tesla, als Marktführer im EV-Segment, profitiert zunächst von der Trump-Regierung. Doch Gouverneur Gavin Newsom in Kalifornien signalisiert, dass Tesla möglicherweise von neuen Steueranreizen ausgeschlossen wird. Hinzu kommt Trumps Drohung, chinesische Waren – eine entscheidende Komponente in Teslas Lieferkette – mit hohen Zöllen zu belegen. Musk selbst scheint jedoch zunehmend auf autonome Fahrtechnologien und KI zu setzen. Sein „Cybercab“-Projekt könnte das gesamte Mobilitätsmodell revolutionieren – oder scheitern.

Luxusgüter und die Schattenseiten des Erfolgs

Nach Jahren des Wachstums kämpft die Luxusindustrie 2025 mit Gegenwind. Marken wie Kering, die hinter Gucci stehen, stehen unter erheblichem Druck. Die Aktienkurse sind eingebrochen, und Investoren fordern dringend neue Strategien. Die Branche muss sich neu erfinden – durch erschwinglichere Produkte für die Mittelschicht und kreative Erlebnisse, um die Kundennachfrage zu stimulieren.

Doch Trumps unberechenbare Handelspolitik könnte alles zunichtemachen. Seine angedrohten Zölle auf europäische Importe und die Spannungen mit China könnten den ohnehin angeschlagenen Markt weiter belasten. Ein globaler Abschwung wäre Gift für Champagner und Designer-Handtaschen.

Erneuerbare Energien: Wachstum in der Zwickmühle

Die erneuerbaren Energien stehen vor einem entscheidenden Jahr. Während Unternehmen wie RWE ambitionierte Klimaziele verfolgen, ziehen sich viele Investoren aufgrund niedriger Renditen aus dem Sektor zurück. Trump plant zudem drastische Kürzungen bei grünen Subventionen, was die Branche in den USA hart treffen könnte.

Ein unerwarteter Friedensschluss im Ukraine-Krieg könnte ebenfalls die Dynamik verändern. Sollte Europa wieder stärker auf russisches Gas setzen, könnte dies den Ausbau erneuerbarer Energien kurzfristig bremsen. Für die Industrie bleibt 2025 ein Jahr voller Risiken – und Chancen.

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