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TikTok in den USA gesperrt – Hoffnung auf Lösung unter Trump
TikTok ist in den USA gesperrt, während Trump eine Verlängerung erwägt. Unternehmen und Influencer bereiten sich auf Alternativen vor.
Die beliebte Video-App TikTok ist seit Mitternacht für ihre 170 Millionen US-Nutzer nicht mehr zugänglich. Ein neues US-Gesetz, das den chinesischen Mutterkonzern ByteDance zwingt, seine Anteile zu veräußern oder mit einem Verbot konfrontiert zu werden, ist in Kraft getreten.
Ein Hinweis auf der Plattform verkündete: „Ein Gesetz, das TikTok in den USA verbietet, wurde verabschiedet. Leider kannst du TikTok derzeit nicht nutzen.“
Der US-Kongress hatte das Gesetz im vergangenen Jahr mit der Begründung verabschiedet, dass die Plattform für Spionagezwecke oder Propaganda durch die chinesische Regierung missbraucht werden könnte. ByteDance bestreitet jeglichen Einfluss Pekings auf die App.
Ab sofort dürfen Unternehmen wie Apple, Google und Oracle keine Dienstleistungen zur Verbreitung oder zum Hosting der App mehr bereitstellen, andernfalls drohen Strafen von bis zu 5.000 US-Dollar pro Nutzer. Die Unternehmen haben sich bislang nicht zu ihrer Reaktion geäußert, doch die Abschaltung der App deutet darauf hin, dass sie das Risiko einer Missachtung des Gesetzes vermieden haben.
Präsident-elect Donald Trump kündigte am Samstag an, „höchstwahrscheinlich“ eine 90-tägige Fristverlängerung zu gewähren, wenn er am Montag sein Amt antritt. Dennoch äußerte das Weiße Haus, dass es keinen Grund gebe, die Plattform bereits jetzt abzuschalten.
Interne Quellen berichten, dass TikTok in den vergangenen Tagen fieberhaft versucht hat, eine Lösung mit Regierungsvertretern auszuhandeln. Der Konzern setzt große Hoffnungen auf Trump, der während seines Wahlkampfs TikTok aktiv nutzte, um junge Wähler zu erreichen, und sich wiederholt für die Plattform ausgesprochen hat.
Die Unsicherheit hat unterdessen zu Verunsicherung bei Nutzern, Werbekunden und Mitarbeitern geführt. Viele Influencer haben ihre Follower aufgefordert, ihnen auf alternativen Plattformen wie Instagram zu folgen. Unternehmen haben bereits Werbebudgets auf andere Kanäle verlagert. Intern beruhigte TikTok seine US-Mitarbeiter mit der Zusicherung, dass sie weiterhin bezahlt würden.
Auch andere ByteDance-Apps wie CapCut und Lemon8 sind aus den App-Stores verschwunden.