Europawahl 2024: AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht gewinnen an Boden

11.6.2024, 15:26

Bei der Europawahl verliert fast jede Partei an die AfD – Bündnis Sahra Wagenknecht überzeugt sogar Nichtwähler. Überraschungen in den Altersgruppen – die Wahldaten im Detail.

Eulerpool News 11. Juni 2024, 15:26

Bei der Europawahl 2024 haben die politischen Ränder deutlich zugelegt, während die Parteien der Mitte Verluste hinnehmen mussten. Besonders erfolgreich waren die Alternative für Deutschland (AfD) und das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals bei einer Wahl antrat. Die Union konnte sich in der Mitte behaupten, während die SPD ihr schlechtestes Ergebnis einfuhr.

Eine Analyse der Wählerwanderungen von Infratest dimap zeigt, woher die neuen Wähler für AfD und BSW kamen. Demnach profitierte die Union von ehemaligen Unterstützern der Ampelkoalition: 1,45 Millionen Stimmen kamen von der SPD, 1,09 Millionen von der FDP und 560.000 von den Grünen. Auch von der Linkspartei wanderten 40.000 Wähler zur Union. Gleichzeitig verlor die Union 260.000 Stimmen an das BSW und 570.000 an die AfD. Insgesamt 1,3 Millionen ehemalige Unionswähler entschieden sich, dieses Mal nicht zu wählen.

Die AfD gewann neben Stimmen von der Union auch zusätzliche Unterstützung aus den Lagern der SPD (570.000) und FDP (430.000), verlor jedoch 160.000 Wähler an das BSW und 380.000 an die Nichtwähler.

Die SPD und die Grünen zählten zu den großen Verlierern der Wahl. Die SPD verlor knapp 1,5 Millionen Stimmen an die Union, über eine halbe Million an die AfD und das BSW. Am meisten verlor die SPD an das Lager der Nichtwähler, insgesamt über 2,5 Millionen Stimmen. Bei den Grünen gingen die meisten Stimmverluste an die Union und die Nichtwähler. Sie konnten jedoch auch 80.000 Stimmen von der SPD gewinnen.

Auch die FDP konnte Zuwachs von 120.000 Stimmen von der SPD und 30.000 von den Grünen verbuchen, verlor jedoch über eine Million Wähler an die Union und fast ebenso viele an die Nichtwähler.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fischte vor allem im Lager der ehemaligen SPD- und Linkenwähler und erhielt 580.000 bzw. 470.000 Stimmen.

Bei den Altersgruppen konnten Union und SPD vorwiegend bei älteren Wählern punkten. Die CDU/CSU erhielt 46 Prozent der Stimmen bei den über 70-Jährigen, aber nur 17 Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen. Die SPD kam bei den Älteren auf 23 Prozent, bei den Jungen auf nur 9 Prozent.

Die Grünen konnten bei den 25- bis 34-Jährigen noch 15 Prozent der Stimmen holen, während die AfD auf 18 und die Union auf 19 Prozent kamen. Bei den 16- bis 24-Jährigen erreichten Union und AfD 17 bzw. 16 Prozent, während die Grünen nur 11 Prozent erhielten.

Das Wahlverhalten von Frauen und Männern unterschied sich kaum, mit Ausnahme der AfD, die deutlich mehr Männer als Wähler hatte: 19 Prozent der Männer stimmten für die AfD, aber nur 12 Prozent der Frauen.

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