Verluste bei Isomorphic Labs steigen trotz verstärkter KI-Investitionen im Gesundheitswesen

15.10.2024, 09:11

Isomorphic Labs erhöht seine Verluste auf 60 Millionen Pfund durch verstärkte Investitionen in KI-gesteuerte Wirkstoffforschung.

Eulerpool News 15. Okt. 2024, 09:11

Isomorphic Labs, das von Sir Demis Hassabis geleitete Start-up für Wirkstoffforschung, verzeichnete im Jahr 2023 erstmals vollständige Jahresverluste in Höhe von 60 Millionen Pfund, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 17 Millionen Pfund des Vorjahres. Diese Entwicklung ist das Ergebnis beschleunigter Investitionen in Personal und Forschung, die das ambitionierte Ziel des Unternehmens unterstreichen, Krankheiten mithilfe künstlicher Intelligenz zu „lösen“.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen von 12 Millionen Pfund auf 49 Millionen Pfund, während die Personalkosten von 6,6 Millionen auf 20 Millionen Pfund anstiegen. Zudem erhöhte sich die Mitarbeiterzahl von 43 auf 71, was die verstärkte Fokussierung von Hassabis auf Isomorphic Labs verdeutlicht. Das Londoner Unternehmen, das 2021 aus Google DeepMind ausgegliedert wurde und zu Alphabet gehört, setzt stark auf die Kommerzialisierung der von DeepMind entwickelten Technologie.

Trotz der steigenden Ausgaben hat Isomorphic Labs in den Jahren 2022 und 2023 keinen Umsatz erzielt, finanziert seine Aktivitäten jedoch durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 182 Millionen Pfund im August. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, seine ehrgeizigen Projekte weiter voranzutreiben, einschließlich der Zusammenarbeit mit großen Pharmaunternehmen wie Eli Lilly und Novartis. Ziel ist es, innerhalb der nächsten zwei Jahre einen Wirkstoffkandidaten in klinischen Studien zu haben.

Ein wesentlicher Erfolg von Isomorphic Labs ist das AlphaFold 2 System, das die Struktur von Proteinen präzise vorhersagen kann. Kürzlich wurde AlphaFold 3 vorgestellt, das nun auch die Strukturen von DNA, RNA und Liganden vorhersagen kann. Diese Innovationen stellen einen erheblichen Fortschritt für die Pharmaindustrie dar und haben bereits internationale Anerkennung gefunden, einschließlich des jüngsten Nobelpreises für Chemie, den Hassabis und sein Kollege John Jumper erhielten.

Die wachsenden Verluste spiegeln die hohen Investitionskosten wider, die notwendig sind, um die leistungsfähigen KI-Modelle zu betreiben. Die enormen Rechenkapazitäten, die zur Ausführung der prädiktiven Modelle erforderlich sind, tragen ebenfalls zur finanziellen Belastung bei. Dennoch zeigt die Partnerschaft mit renommierten Pharmaunternehmen, dass Isomorphic Labs als strategischer Partner geschätzt wird, um die teuren und ineffizienten Prozesse der Wirkstoffentwicklung zu optimieren.

Isomorphic Labs plant, seine Aktivitäten weiter auszubauen, um den wachsenden Bedarf an effizienten und kostengünstigen Lösungen in der Medikamentenentwicklung zu decken. Der Fokus liegt dabei auf der Nutzung von KI, um schnellere und präzisere Ergebnisse zu erzielen, die die Grundlage für neue therapeutische Ansätze bilden können. Trotz der aktuellen finanziellen Herausforderungen bleibt das Unternehmen entschlossen, seine Vision einer revolutionierten Gesundheitsversorgung durch künstliche Intelligenz zu verwirklichen.

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