Der dänische Biotech-Konzern Bavarian Nordic steht erneut im Fokus der Märkte, nachdem das Unternehmen angekündigt hat, die Produktion seines Mpox-Impfstoffs zu erhöhen. Diese Entscheidung folgt auf die jüngsten Ausbrüche des Mpox-Virus in Afrika und der Bestätigung einer neuen, gefährlicheren Variante außerhalb des Kontinents. Die Aktie des Unternehmens verzeichnete infolge dieser Meldungen einen kräftigen Anstieg, bevor Gewinnmitnahmen den Kurs wieder drückten.

Am Dienstag erreichte die Aktie von Bavarian Nordic an der Börse in Kopenhagen zeitweise einen Zuwachs von 3,36 Prozent auf 279,60 Dänische Kronen. Letztlich schloss das Papier jedoch 1,04 Prozent niedriger bei 267,70 Dänischen Kronen. Die Bekanntgabe der geplanten Produktionserhöhung am Wochenende sowie die bevorstehende Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am Donnerstag dürften die Kursbewegungen beeinflusst haben.

Bavarian Nordic produziert den bisher einzigen in den USA und Europa zugelassenen Impfstoff gegen das Mpox-Virus und hat angekündigt, die Produktionskapazität als Reaktion auf die neuen Ausbrüche und die WHO-Warnungen zu steigern. Das Unternehmen plant, bis Ende 2025 zusätzliche zehn Millionen Impfdosen bereitzustellen, wovon bis zu zwei Millionen Dosen bereits 2024 verfügbar sein sollen. Zudem soll die Impfstoffproduktion in Afrika durch Technologietransfer an lokale Hersteller ausgebaut werden.

Die kommende Veröffentlichung der Halbjahreszahlen könnte Aufschluss darüber geben, ob sich die jüngsten Entwicklungen bereits positiv auf die finanzielle Performance von Bavarian Nordic ausgewirkt haben. Analysten rechnen jedoch mit einem deutlichen Rückgang des Gewinns je Aktie auf 1,92 Dänische Kronen im zweiten Quartal, verglichen mit 6,90 Dänischen Kronen im Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz dürfte im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sein.

Trotz der positiven Nachrichten warnt die "WirtschaftsWoche" davor, dass der Kursanstieg möglicherweise nicht von Dauer sein könnte. Ein ähnlicher Anstieg der Aktie im Zuge des Mpox-Ausbruchs 2022 wurde schnell von Kursverlusten gefolgt. Zudem könnte Bavarian Nordic politisch unter Druck geraten, seine Impfstoffe günstiger an betroffene Länder abzugeben oder Patente freizugeben, was die zukünftigen Gewinne belasten könnte.