Die Handelsplattform eToro hat vertrauliche Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, um einen Börsengang in New York vorzubereiten, der das Unternehmen mit über 5 Milliarden Dollar bewerten könnte. Die geplante Notierung, die bereits im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen könnte, signalisiert eToros strategische Entscheidung, die Liquidität und das Investoreninteresse des US-Markts zu nutzen.

Obwohl Großbritannien eToros größter Markt ist, entschied sich das Unternehmen gegen eine Notierung in London. CEO und Gründer Yoni Assia erklärte, dass ein US-Börsengang Zugang zu einem breiteren Investorenkreis ermöglichen würde. „Nur sehr wenige unserer globalen Kunden handeln mit britischen Aktien“, sagte Assia zuvor der Financial Times. Der US-Markt biete tiefere Liquidität und größere Aufmerksamkeit für gelistete Vermögenswerte.

EToro wurde 2007 gegründet und ermöglicht Kunden den Handel mit Aktien, Kryptowährungen und anderen Vermögenswerten. Mit verwalteten Kundengeldern in Höhe von 11,3 Milliarden Dollar über 3 Millionen Konten (Stand März 2023) hat sich das Unternehmen als bedeutender Akteur etabliert. Ein früherer Versuch, 2021 über ein SPAC-Geschäft im Wert von 10,4 Milliarden Dollar an die Börse zu gehen, scheiterte, als sich der Markt für solche Transaktionen abkühlte.

Nach einer Finanzierungsrunde im Jahr 2023, bei der eToro 250 Millionen Dollar bei einer Bewertung von 3,5 Milliarden Dollar einnahm, ist das Unternehmen nun wieder auf Expansionskurs. Laut Insidern arbeiten Banken wie Goldman Sachs, Jefferies und UBS an den IPO-Plänen.

Die vertrauliche Einreichung bei der SEC ermöglicht es eToro, den Börsengang diskret vorzubereiten, bevor die Dokumente öffentlich gemacht werden. Diese Strategie bietet Flexibilität, während die Marktbedingungen geprüft werden.

Die Entscheidung von eToro, in New York statt in London an die Börse zu gehen, ist ein weiteres Signal für die Herausforderungen des britischen Marktes, bedeutende Börsengänge anzuziehen.