Haushaltsausschuss lehnt 50 Mio. Euro Bürgschaft für Flugtaxi-Startup Lilium ab

Die geplante staatliche Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro für das Flugtaxi-Startup Lilium scheitert am Widerstand im Haushaltsausschuss.

14.10.2024, 19:40
Eulerpool News 14. Okt. 2024, 19:40

Die geplante Bürgschaft des Bundes für das Flugtaxi-Startup Lilium in Höhe von 50 Millionen Euro scheitert voraussichtlich am Widerstand im Haushaltsausschuss des Bundestags, berichtete der SPIEGEL. Der Versuch, insgesamt 100 Millionen Euro an Darlehen zu sichern – jeweils zur Hälfte vom Bund und von Bayern garantiert – bleibt damit blockiert, nachdem die Regierung im Sommer den Haushaltsentwurf vorgestellt hatte.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) drängte auf eine schnelle Zustimmung der Parlamentarier, um die finanzielle Unterstützung für Lilium zu ermöglichen. Die bayerische Landesregierung hatte ihre Zustimmung bereits im September signalisiert, allerdings an die Bedingung geknüpft, dass auch die Bundesregierung die Bürgschaft übernimmt. Mit dem Nein des Haushaltsausschusses steht die Unterstützung durch Bayern nun ebenfalls in Frage.

Im Zuge der Diskussionen äußerten sich mehrere Vertreter der Ampel-Parteien kritisch gegenüber der Bürgschaft. Frank Schäffler, zuständiger Berichterstatter der FDP, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Eine Hilfe für Lilium halte ich für falsch. Das Risiko für den Bund ist viel zu hoch. Wenn Bayern diese Subvention eingehen will, dann soll es dies alleine tun.“ Diese Haltung verdeutlicht die Bedenken hinsichtlich der finanziellen Risiken, die mit der Unterstützung eines bislang angeschlagenen Start-ups verbunden sind.

Lilium, gegründet von Absolventen der TU München, verzeichnet hohe Verluste und musste den ersten bemannten Flug auf das Jahr 2025 verschieben. Der Kapitalbedarf des Unternehmens soll bis zur geplanten Musterzulassung im Jahr 2026 zwischen 300 und 500 Millionen Euro liegen. Ohne die geplante Bürgschaft fehlen Lilium entscheidende Mittel, um die erforderlichen Investitionen und den operativen Betrieb sicherzustellen.

Die Entscheidung des Haushaltsausschusses bedeutet, dass das Thema nicht weiter auf die Tagesordnung gesetzt wird, was die Chancen auf eine zukünftige Unterstützung erheblich mindert. Die Unsicherheit über die finanzielle Zukunft von Lilium könnte das Vertrauen von Investoren und Partnern weiter schwächen und den Ausbau des Flugtaxi-Marktes in Deutschland behindern.

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