Petrobras setzt auf Diversifikation und Wachstum: 111-Milliarden-Dollar-Investitionsplan vorgestellt

Petrobras investiert 111 Milliarden US-Dollar, um Wachstum und Diversifikation in Biokraftstoffe, Düngemittel und erneuerbare Energien zu fördern.

4.12.2024, 13:12
Eulerpool News 4. Dez. 2024, 13:12

Petrobras, Brasiliens staatlich kontrollierter Ölkonzern, treibt unter der Führung von CEO Magda Chambriard eine umfassende Diversifikations- und Wachstumsstrategie voran. Das Unternehmen erhöht sein Fünfjahres-Investitionsbudget um 9 Prozent auf 111 Milliarden US-Dollar, um neben der Öl- und Gasproduktion auch Bereiche wie Biokraftstoffe, Düngemittel und erneuerbare Energien auszubauen.
Der neue Ansatz markiert eine Abkehr von der Fokussierung auf Tiefsee-Exploration unter früheren Regierungen. „Wir streben an, so groß wie möglich zu sein und mindestens so schnell zu wachsen wie Brasilien“, sagte Chambriard in ihrem ersten Interview mit internationalen Medien. Mit 70 Prozent der Investitionen bleibt Öl und Gas der Schwerpunkt, aber die Ausgaben für emissionsarme Projekte steigen um 40 Prozent auf 16,3 Milliarden US-Dollar. Der Bereich Raffinierung, Petrochemie und Düngemittel erhält eine Budgeterhöhung von 17 Prozent auf knapp 20 Milliarden US-Dollar.
Petrobras plant ein Comeback im Ethanolsektor und investiert 2,2 Milliarden US-Dollar in Partnerschaften mit Unternehmen wie Raízen und BP. Zudem werden stillgelegte Düngemittelwerke wieder in Betrieb genommen, um die Abhängigkeit Brasiliens von Importen zu verringern.
Chambriard betonte die Unterstützung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, dessen Regierung 37 Prozent der Anteile hält. Geplante Dividenden von 45 bis 55 Milliarden US-Dollar für die nächsten fünf Jahre sollen Investitionen nicht gefährden. Die Nettoergebnisse des dritten Quartals stiegen um 22 Prozent auf 5,4 Milliarden US-Dollar.
Während die Ölproduktion bis Ende des Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen und dann abnehmen könnte, strebt Petrobras eine tägliche Gesamtförderung von 3,2 Millionen Barrel Öl- und Gasäquivalent bis 2028 an. Kritiker warnen, dass Investitionen außerhalb der Kerngeschäfte die Rendite belasten könnten, doch Chambriard sieht die Diversifikation als entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns.

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