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Medienfokus auf wenige DAX-CEOs – VW-Chef Oliver Blume dominiert Berichterstattung
Eine Handvoll CEOs dominieren die mediale Berichterstattung über DAX- und MDAX-Unternehmen, häufig in negativem Kontext.
In Deutschland konzentriert sich die mediale Aufmerksamkeit auf eine Handvoll Topmanager aus den führenden börsennotierten Unternehmen. Laut einer Analyse des CEO Communication Monitors der Beratungsfirma Keynote entfielen mehr als die Hälfte aller Berichte über DAX- und MDAX-Chefs auf nur zehn von insgesamt 90 Vorstandsvorsitzenden.
Volkswagen-Chef Oliver Blume führt das Ranking mit deutlichem Vorsprung an. Mercedes-CEO Ola Källenius rangiert mit weniger als der Hälfte der Erwähnungen auf Platz zwei. Auffällig ist, dass die letzten zehn Plätze des Rankings lediglich 0,4 Prozent der Berichterstattung ausmachten.
Insgesamt wurden 82.514 Artikel aus 300 deutschsprachigen Print- und Onlinemedien des Jahres 2024 analysiert. Nur fünf der 90 größten börsennotierten Unternehmen wurden von Frauen geführt. Bettina Orlopp, Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, schaffte es als einzige Frau unter die Top Ten und landete auf Platz sieben. Belén Garijo von Merck folgte auf Rang 16.
Die Berichterstattung über die Topmanager war häufig negativ geprägt. Bei den Automobilherstellern dominierten Meldungen über sinkende Gewinne. Neben Blume verzeichneten auch Miguel Ángel López Borrego von Thyssenkrupp und Markus Kamieth von BASF eine hohe Anzahl negativer Berichte.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr erfuhr zu Jahresbeginn einen Anstieg der Medienaufmerksamkeit, als das Unternehmen von Streiks betroffen war. Im Juli rückte Rheinmetall-CEO Armin Papperger in den Fokus, nachdem Anschlagspläne gegen ihn publik wurden.
Die Analyse zeigt zudem, dass sich die mediale Präsenz der CEOs seit Jahren kaum verändert. Bereits 2021 führte der damalige VW-Chef Herbert Diess das Ranking an, gefolgt von Källenius und Spohr. Dies unterstreicht, wie stark die Markenbekanntheit eines Unternehmens dessen mediale Wahrnehmung prägt.