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Deportation von VW-CMO: Neuer Rückschlag für Deutschen Autoboss in Chinas Automarkt

Die Deportation des Chief Marketing Officer von Volkswagen aus China verschärft die ohnehin schwierigen Bedingungen für den deutschen Autobauer im größten Automarkt der Welt.

Eulerpool News 24. Okt. 2024, 11:24

Sengpiehl, nach zehn Tagen in chinesischer Haft zurück nach Deutschland schicken. Die Deportation erfolgt, nachdem Sengpiehl laut Quellen positiv auf Cannabis und Kokain getestet wurde, was in China strafbar ist. Der Vorfall markiert einen weiteren Rückschlag für Volkswagen, das bereits mit erheblichen Herausforderungen auf dem weltweit größten Automarkt konfrontiert ist.

Volkswagen kämpft seit Jahren darum, seine marktbeherrschende Stellung in China, dem profitabelsten Markt des Konzerns, zu behaupten. Trotz Investitionen von über fünf Milliarden Euro zur Aufholjagd gegenüber chinesischen Wettbewerbern wie BYD, verliert der deutsche Mischkonzern zunehmend Boden. Zusätzlich zu den Schwierigkeiten in China sieht sich VW mit sensiblen Verhandlungen über die Zukunft eines umstrittenen Werks in Xinjiang konfrontiert, einer Region, die wegen Menschenrechtsverletzungen in die Kritik geraten ist.

Der Vorfall mit Sengpiehl verstärkt die Unsicherheiten für Volkswagen in einem ohnehin angespannten Umfeld. Die Bundesbotschaft in Peking bestätigte am Dienstag, dass sie Sengpiehl konsularisch unterstützt habe und in regelmäßigem Kontakt mit den betroffenen Personen sowie den lokalen Behörden stand. Die genauen Umstände, warum Sengpiehl getestet wurde, sind noch unklar. Während Thailand den Cannabiskonsum 2022 entkriminalisiert hat und Deutschland dieses Jahr ähnliche Schritte unternommen hat, bleibt Kokain in beiden Ländern illegal.

Sengpiehl, der seit 2022 die Produktstrategie für China leitete, verbrachte nur etwas mehr als zwei Jahre in seiner Position. Zuvor war er fünf Jahre lang globaler Marketing-Officer bei Volkswagen tätig und sammelte umfassende Erfahrungen bei Unternehmen wie Hyundai, Daimler und Nissan. Seine plötzliche Deportation hat nicht nur interne Reaktionen bei VW ausgelöst, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit und Stabilität ausländischer Führungskräfte in China auf.

Die Aktionäre von Volkswagen beobachten die Entwicklungen mit Sorge, da die Vertrauensbasis im größten Automarkt der Welt weiter erschüttert wird. Experten weisen darauf hin, dass solche Vorfälle das ohnehin fragile Verhältnis zwischen westlichen Unternehmen und der chinesischen Regierung zusätzlich belasten könnten. Mit einer Kriminalitätsrate von etwa 99 Prozent und strengen Strafen für Drogendelikte bleibt China ein herausforderndes Umfeld für internationale Geschäftsleute.

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