Der Ölkonzern Adnoc hat bei der geplanten Übernahme des Kunststoffherstellers Covestro einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Nach Ablauf der ersten Umtauschfrist besitzt der Staatskonzern aus Abu Dhabi 69,94 Prozent des Covestro-Kapitals, wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht. Damit ist die Voraussetzung für die Umsetzung der Übernahme im Wert von 16 Milliarden Euro, inklusive Schulden, erfüllt.

Für Covestro-Aktionäre, die ihre Anteile bisher nicht angedient haben, läuft eine zweite Umtauschfrist vom 3. bis 16. Dezember. Adnoc bietet unverändert 62 Euro je Aktie. Das Ergebnis der zweiten Frist soll am 19. Dezember bekannt gegeben werden.

Adnoc hatte seit Sommer vergangenen Jahres um das Management der ehemaligen Bayer-Tochter geworben, bevor im Oktober eine Übernahmevereinbarung erzielt wurde. Die vollständige Abwicklung des Deals könnte jedoch noch über ein Jahr dauern, da diverse Behörden weltweit ihre Zustimmung geben müssen.

Die Übernahme wird durch die Adnoc-Investmentgesellschaft XRG geleitet, die sich laut Unternehmensangaben das Ziel gesetzt hat, eines der fünf größten Chemieunternehmen der Welt zu werden.

Die Covestro-Aktie reagierte auf die Nachricht positiv und gewann zwischenzeitlich 0,42 Prozent auf 57,96 Euro im XETRA-Handel.