Zankapfel Tariftreuegesetz: Unstimmigkeiten in der Ampel-Koalition
- SPD und Grüne unterstützen das Tariftreuegesetz, FDP zeigt sich skeptisch.
- Regierung muss sich einigen, ob und wie das Gesetz umgesetzt wird.
Eulerpool News·
Die Debatte um das Tariftreuegesetz entwickelt sich zu einem bemerkenswerten Spannungsfeld innerhalb der Regierungskoalition. Während sich die SPD vehement dafür ausspricht, dass Unternehmen, die für den Bund arbeiten, nach Tarif zahlen, sieht die FDP unter der Führung von Christian Lindner das Vorhaben skeptisch. Diese Position hält die SPD-Vorsitzende Saskia Esken für wenig weitsichtig. Ihrer Ansicht nach zeuge es von einer missverstandenen Wirtschaftsfreundlichkeit, den Gesetzesprozess stoppen zu wollen.
Esken betont, dass die Gewährleistung fairer Löhne eine Grundvoraussetzung sei, wenn Unternehmen im Auftrag des Staates tätig werden. Das Argument, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und gegen Lohndumping vorzugehen, stehe dabei im Vordergrund. Für Esken ist klar, dass niemand durch niedrige Löhne einen Vorteil verschaffen sollte.
Aus Regierungsquellen verlautet, dass das Finanzministerium unter Lindner zunächst auf Bürokratieabbau in anderen Bereichen fokussieren möchte. Die Grünen hingegen zeigen sich unnachgiebig und bekräftigen ihre Unterstützung für das Tariftreuegesetz. Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, unterstreicht die Bedeutung des Gesetzes als einen der größten Fortschritte für gute Löhne seit langem. Der Staat müsse ein gutes Vorbild abgeben und sicherstellen, dass Menschen für harte Arbeit angemessen entlohnt werden.
Die Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP hatten sich bereits 2021 in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, ein Tariftreuegesetz zu verabschieden. Nun gilt es abzuwarten, wie diese Meinungsverschiedenheiten gelöst werden und ob das ambitionierte Vorhaben tatsächlich Realität wird. Modern Financial Markets Data
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