Zalando setzt auf KI und expandiert nach China

  • Zalando setzt auf KI und expandiert nach China.
  • Finanzchefin Sandra Dembeck verlässt das Unternehmen.

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Der Online-Händler Zalando profitiert weiterhin von seinen Sparmaßnahmen und konnte im zweiten Quartal durch Sportgroßereignisse wie die Fußball-EM zusätzliche Impulse verbuchen. Zur langfristigen Kundenbindung setzt das Unternehmen neuerdings auf Künstliche Intelligenz (KI) und visuelle Inhalte. Außerdem kündigte Zalando überraschend seine Expansion nach China und den Abgang von Finanzchefin Sandra Dembeck an. Am Dienstagvormittag verzeichnete die Zalando-Aktie an der Börse zunächst einen Zuwachs von rund 5,5 Prozent. Im späteren Tagesverlauf bremsten stark schwankungsanfällige Zalando-Papiere ihre Gewinne und schlossen am Nachmittag mit einem Minus von 3,2 Prozent im Dax. Laut Analyst Yashraj Rajani von der Bank UBS hatten einige Investoren auf eine Anhebung des Gewinnziels gehofft. Seit einem Jahr ist der Aktienwert von Zalando jedoch um rund 30 Prozent gefallen und zeigt auf drei Jahre eine Wertminderung von fast 77 Prozent. Mit einem neuen Standort in Shenzhen plant Zalando, neue Verkaufswege in sozialen Medien zu erkunden. Dabei zielt das Unternehmen insbesondere auf den sogenannten "Social Commerce" ab, der den Verkauf über Plattformen wie Influencer ermöglicht. Darüber hinaus wird die Partnerschaft mit OpenAI, bekannt für ChatGPT, vertieft, um generative KI-Technologien im Online-Shopping zu integrieren. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Visuelle Inhalte und Videoinhalte erhöhen die Interaktionsrate und senken Rückgabequoten deutlich. Finanzchefin Sandra Dembeck wird ihren bis Februar 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern. Ihre Amtszeit begann im März 2022 und unter ihrer Führung hat Zalando deutliche Fortschritte in Bezug auf Profitabilität erzielt. Allerdings führt ihr bevorstehender Abgang zu Unsicherheit bei Analysten und Investoren. Zalando konnte im zweiten Quartal um 70 Prozent höhere Nettoergebnisse im Vergleich zum Vorjahr erzielen, was unter anderem auf ein effektives Bestandsmanagement und niedrigere Logistikkosten zurückzuführen ist. Sportgroßereignisse in Europa haben dem Unternehmen zu einem Bruttowarenwert (GMV) von 3,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal verholfen, ein Anstieg um 2,8 Prozent. Der Umsatz stieg um 3,4 Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro. JPMorgan-Analystin Georgina Johanan sieht in den soliden Ergebnissen Raum für weiteres Wachstum, warnt jedoch vor möglichen negativen Auswirkungen der ausbleibenden Zielrevision und Dembeck’s Abgang. Der Vorstand von Zalando zeigt sich optimistisch, dass der Umsatz und der Bruttowarenwert weiterhin steigen könnten, und rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebit) zwischen 380 und 450 Millionen Euro.
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