Windenergie unter Druck: Die Märkte zittern vor Trump-Sieg

Die Aktien von Windenergieunternehmen erlitten am Mittwoch einen deutlichen Rückgang, da ein Wahlsieg von Donald Trump zu einer Bevorzugung fossiler Brennstoffe gegenüber erneuerbaren Energien in den USA führen könnte. Besonders betroffen waren zwei führende dänische Unternehmen, deren Aktien den Einbruch anführten: Der Entwickler Orsted verlor bis zu 14% an Wert, während der Turbinenhersteller Vestas Wind Systems in Kopenhagen um 13% zurückging, bevor die Verluste teilweise ausgeglichen wurden. Auch deutsche Firmen wie RWE und Nordex mussten Verluste hinnehmen. Trump hat angekündigt, die Offshore-Windprojekte des Landes als eine seiner ersten Amtshandlungen einzustellen. Während des Wahlkampfs versprach er zudem, Beschränkungen der inländischen Energieproduktion aufzuheben. Eine zweite Amtszeit von Trump würde einen starken Kontrast zur Präsidentschaft von Joe Biden darstellen, der ehrgeizige Ziele zur Dekarbonisierung des Stromnetzes formuliert und umfangreiche Klima-Gesetze zugunsten erneuerbarer Energien eingeführt hatte. Während die Auszählung der Stimmen andauert, führt Trump in entscheidenden Swing States und steht damit kurz vor einem möglichen Sieg. Zusammen mit der Kontrolle des amerikanischen Senats hätte Trump starke Unterstützung in Washington zur Umsetzung seiner Agenda. „Sollte sich ein Trump-Sieg bestätigen, erwarten wir eine anfängliche negative Stimmung im gesamten Bereich der erneuerbaren Energien“, sagte Citigroup-Analystin Jenny Ping in einer Notiz. „Wir gehen davon aus, dass es Unterschiede zwischen den Technologien geben wird, wobei Offshore-Wind-Projekte möglicherweise stärker gefährdet sind.“ Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Republikaner versuchen werden, Bidens Inflation Reduction Act aufzuheben, sind Offshore-Windparks, die Genehmigungen auf Bundesebene benötigen, besonders anfällig für exekutive Maßnahmen. Gleichwohl könnte die Branche der erneuerbaren Energien unter einer erneuten Trump-Präsidentschaft durchaus deutlich wachsen, ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit.