Wettlauf um die Kunden: Walmart punktet mit Inflationsresistenz

  • Walmart gewinnt trotz Inflation Marktanteile durch Preisführerschaft im Lebensmittelsegment.
  • Target versucht mit Preissenkungen in der Feiertagssaison gegenzusteuern.

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Walmart behauptet sich weiterhin als Spitzenreiter unter Amerikas Einzelhändlern und verdrängt Konkurrenten wie Target. Das Unternehmen gewinnt zunehmend Kunden aus höheren Einkommensschichten, ein Beweis für seine widerstandsfähige Strategie angesichts anhaltender Inflation. Dank seines Mitgliedschaftsprogramms und wachsender Werbeeinnahmen sichert sich Walmart dabei weiterhin seine Rolle als Preisführer im Lebensmittelsegment. Laut der Analystin Kate McShane von Goldman Sachs liegen die Lebensmittelpreise bei Walmart etwa 10 bis 12 Prozent unter den Durchschnittswerten des Wettbewerbs. „Walmart ist einer der größten und besten Einzelhändler weltweit“, erklärt Joe Feldman von der Telsey Advisory Group. „Das Unternehmen ist sowohl in Krisenzeiten als auch in wirtschaftlich besseren Phasen gut aufgestellt.“ Die Strategie, zahlungskräftige Kunden zu umwerben, ergänzt durch eine effektive Bindung der Kernkundschaft aus dem unteren bis mittleren Einkommenssegment, erweist sich als erfolgreich. Während Lebensmittel 60 Prozent der Verkäufe bei Walmart ausmachen, sind es bei Target nur 20 bis 25 Prozent. Target hat jedoch Initiativen gestartet, um dem Trend entgegenzuwirken: Bereits im Mai kündigte das Unternehmen an, die Preise für 5.000 Artikel zu reduzieren, was laut Analyst Robert Ohmes von Bank of America einen positiven Einfluss auf den Kundenzulauf hatte. Neueste Preisnachlässe auf 2.000 weitere Produkte signalisieren eine offensive Strategie für die bevorstehende Feiertagssaison, um den Umsatz zu steigern. Walmart konkurriert jedoch nicht nur mit Target, sondern auch mit Supermärkten, Drogerien und Discountern. Jüngste Quartalszahlen zeigen in den USA ein Wachstum der Walmart-Umsätze von 4,3 Prozent, während Target einen Rückgang von 2,0 Prozent hinnehmen musste. Diese Leistung spiegelt sich auch an der Börse wider: Walmarts Aktien stiegen 2024 um 52 Prozent, verglichen mit einem bescheideneren Wachstum von 5 Prozent bei Target und 23 Prozent beim S&P 500. Trotz rückläufiger Verkäufe in Kategorien wie Spielzeug, Kleidung und Elektronik bleibt Walmart dank der Lebensmittelsparte stabil. Für 2025 deutet Analystin McShane zudem auf einen Aufschwung im Bereich der nicht zwingend notwendigen Konsumgüter hin, was Target in die Karten spielen könnte. Bei margenstärkeren Geschäftsbereichen wie Mitgliedschaften und Online-Werbung hat Walmart mit Programmen wie Walmart+ bereits einen Vorsprung.
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