Walmart und Amazon revolutionieren den Apothekenmarkt: Der Wettlauf um die taggleiche Lieferung beginnt
- Walmart und Amazon starten taggleiche Medikamentenlieferung.
- Marktverschiebungen und erhöhter Wettbewerbsdruck im US-Einzelhandel.
Eulerpool News·
Walmart und Amazon, zwei der größten Einzelhandelsriesen der USA, haben ein neues Kapitel im intensiven Wettbewerb um den 600 Milliarden Dollar schweren Markt für verschreibungspflichtige Medikamente aufgeschlagen. Sie versprechen nun, Arzneimittel noch am selben Tag zu liefern und erhöhen damit den Druck auf Apotheken und Supermärkte im ganzen Land. Walmart verkündete am Dienstag, dass der landesweite Start der taggleichen Lieferungen bis Ende Januar erfolgen soll. Von nahezu 4.600 Standorten mit Apotheken wird der Einzelhandelsriese seine Medikamente verschicken. Laut des Unternehmens lebt 90 Prozent der US-Bevölkerung im Umkreis von zehn Meilen zu seinen Geschäften. Die Ankündigung kommt nur knapp zwei Wochen nachdem Amazon bekannt gab, die taggleiche Lieferung von Medikamenten bis Ende 2025 auf 45 Prozent der US-Kunden auszuweiten. Dies ermöglicht der Ausbau von Apothekenstandorten in 20 weiteren Städten, darunter Philadelphia, Dallas und San Diego. Die Initiativen der beiden Unternehmen geschehen vor dem Hintergrund einer Umwälzung in der US-Apothekenbranche. Laut dem Drug Channels Institute erreichten die Einnahmen aus der Medikamentenabgabe 2023 ein Volumen von 621 Milliarden Dollar, ausgenommen Covid-19-Impfstoffe. CVS, Betreiber der größten US-Drogeriekette, hat kürzlich die Führungsspitze gewechselt. Der neue CEO David Joyner übernimmt in einer Zeit gravierender Herausforderungen, einschließlich verstärktem Wettbewerb im Einzelhandel. Die Aktien des Unternehmens sind in diesem Jahr um 28 Prozent gefallen. Walgreens Boots Alliance, der zweitgrößte Apothekenbetreiber, plant in den nächsten Jahren 1.200 Filialschließungen, um gegen steigende Verluste und einen dramatischen 60-prozentigen Rückgang des Aktienkurses anzukämpfen. Die Drogeriekette Rite Aid hat sich letztes Jahr durch ein Insolvenzverfahren restrukturiert. Gleichzeitig hat die Federal Trade Commission gegen die Fusion von Kroger und Albertsons geklagt, die mit 24,6 Milliarden Dollar taxiert wurde, mit der Begründung, dass diese den Kundenservice in den hauseigenen Apotheken beeinträchtigen könnte. Es gibt auch wachsende Besorgnis über sogenannte "Apothekenwüsten", also Gebiete ohne bequem erreichbare Apothekendienste. Auch wenn Amazon mit stationären Apotheken konkurriert, zielt es darauf ab, mit seinen "digital-first" Apotheken solche Versorgungslücken zu schließen. Viele unabhängige Apotheken bieten seit Langem Medikamentenlieferungen an und betreiben hierfür lokale Zustelldienste. Sowohl CVS als auch Walgreens bieten ebenfalls taggleiche Lieferungen mit bestimmten Einschränkungen an. Der Versandhandel mit Apotheken hat mittlerweile an Fahrt gewonnen, braucht jedoch in der Regel mehrere Tage für die Lieferung und wird meist für wiederkehrende Rezepte genutzt. Amazon begann 2020 mit seinem Online-Apothekendienst und bot bereits letztes Jahr in einigen Städten, einschließlich seiner Heimatbasis Seattle, taggleiche Lieferungen an. Anfang dieses Jahres expandierte es in die Metropolen New York und Los Angeles. Laut Hannah McClellan, Amazons Vizepräsidentin für Betrieb, Produkt und Technik, werden die Apotheken des Unternehmens in das bestehende taggleiche Liefernetzwerk integriert, das auch für andere Amazon-Produkte verwendet wird. Ihrer Aussage nach ist die Amazon Pharmacy kein schnell verschickender Versanddienst, sondern vielmehr eine neue Art die vertraute Drogerie um die Ecke digital zu transformieren.
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30. Okt. 2024