Waffenruhe als Hoffnungsschimmer im Nahen Osten

Nach über einem Jahr des Konflikts zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz zeigt eine kürzlich vereinbarte Waffenruhe erste Erfolge. In einer bemerkenswerten Ruhe blieben die befürchteten Raketenangriffe auf den Norden Israels aus, nachdem letzte Angriffe der Hisbollah noch wenige Stunden vor Inkrafttreten des Waffenstillstands gemeldet wurden. Am Morgen herrschte zunächst Frieden, ein seltenes Vorkommnis in dieser Krisenregion. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe massiven Widerstand im Libanon geleistet, wobei auch die Hauptstadt Beirut und angrenzende südliche Vororte beschossen wurden. Mit Beginn der Feuerpause hielten sich jedoch beide Seiten an das Abkommen, das von den USA und Frankreich vermittelt wurde. US-Präsident Joe Biden äußerte den Wunsch nach einer dauerhaften Beilegung der Feindseligkeiten, eine Hoffnung, die auch der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu teilt. Er wies allerdings darauf hin, dass die Stabilität der Waffenruhe stark von den Entwicklungen im Libanon abhängig sei. Berichten zufolge könnte der Rückzug israelischer Bodentruppen binnen 60 Tagen erfolgen, während die Hisbollah ihre Positionen hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze, verlagern soll.