Von Luxusvilla zum Bundesgefängnis: Sean Combs erwartet schwierige Zeiten

  • Sean Combs wurde ohne Möglichkeit auf Kaution in Untersuchungshaft genommen und sieht sich schweren Anklagen gegenüber.
  • Combs's Anwälte kämpfen weiterhin dafür, ihn vor einem Prozess aus der Haft zu befreien.

Eulerpool News·

Der einst gefeierte Musikproduzent Sean Combs, in der Branche bekannt als Diddy oder Puff Daddy, sieht sich derzeit völlig neuen Lebensumständen gegenüber. Nachdem er Anfang des Monats von Miami nach New York geflogen war, um sich auf eine erwartete Bundesanklage vorzubereiten, wurde er am Dienstag ohne Möglichkeit auf Kaution in Untersuchungshaft genommen. Combs, der sich nicht schuldig bekannt hat, wird des Menschenhandels und der Erpressung beschuldigt. Das neue Zuhause für Combs ist voraussichtlich das Metropolitan Detention Center (M.D.C.) in Brooklyn, ein massiver Betonbau, der mehr als 1.200 Insassen beherbergt und für seine schlechten Haftbedingungen bekannt ist. Das Gefängnis hat eine Geschichte von Todesfällen, Selbstmorden und einem Brand, der die Insassen mitten im Winter tagelang ohne Heizung ließ. Ein Anwalt nannte es "eine überfüllte, unterbesetzte und vernachlässigte Bundeshaftanstalt, die die Hölle auf Erden ist." Die Verteidigungsstrategie von Combs' Anwälten, darunter Marc Agnifilo, bestand unter anderem darin, dem Richter 50 Millionen US-Dollar Kaution anzubieten, gesichert durch Combs' Villa in Miami, und die Übergabe seines Passes. Sie argumentierten erfolglos, dass Combs vertrauenswürdig sei und versprach, vor Gericht zu erscheinen. Richterin Robyn F. Tarnofsky zeigte sich jedoch von den Argumenten der Staatsanwaltschaft überzeugt. Diese legte nahe, dass Combs's Vergangenheit mit Drogenmissbrauch, Gewalt und Justizbehinderung ihn zu einem gefährlichen Kautionskandidaten mache. Besonders erwähnte sie eine Anschuldigung einer Ex-Freundin, Casandra Ventura, die durch ein Überwachungsvideo untermauert wurde. Während der zweistündigen Anhörung blieb Combs größtenteils regungslos. Verteidiger Agnifilo argumentierte, die sexuellen Begegnungen seien einvernehmlich gewesen und Combs sei kein Fluchtrisiko. Die Staatsanwältin Emily A. Johnson widersprach jedoch vehement und betonte, dass man dem Wort des Angeklagten nicht vertrauen könne. Im M.D.C. erwarten Combs ähnliche Bedingungen wie andere prominente Insassen zuvor, darunter Sam Bankman-Fried und Ghislaine Maxwell. Im Rahmen ihrer Ermittlungen haben die Staatsanwälte über 300 Vorladungen ausgestellt und mehr als 90 elektronische Geräte sowie Accounts ausgewertet. Sie behaupten, mindestens ein Dutzend Zeugen zu haben, die Combs's gewaltsames Verhalten gegenüber Frauen bezeugen können. Die Aussicht, sich längere Zeit in Untersuchungshaft zu befinden, bringt für Combs sehr schwierige Zeiten mit sich. Seine Anwälte werden weiterhin versuchen, ihn vor einem Prozess aus der Haft zu befreien, doch die Hürden dafür bleiben hoch.
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