Vertragsverlängerung: Kasachstan liefert mehr Öl an PCK-Raffinerie

  • Vertragsverlängerung: Kasachstan liefert mehr Öl an die PCK-Raffinerie.
  • Bundesregierung bestätigt Folgevertrag mit Rosneft Deutschland zur Sicherstellung der Versorgung.

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Die PCK-Raffinerie in Schwedt wird künftig länger und in größerem Umfang Rohöl aus Kasachstan beziehen. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass in Kasachstan durch Rosneft Deutschland ein Folgevertrag unterzeichnet wurde. Ziel ist es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Geschäftsbetrieb von Rosneft Deutschland und der PCK Schwedt sowie der Raffinerien Miro und Bayernoil langfristig zu sichern. Im vergangenen Jahr lieferte Kasachstan rund eine Million Tonnen Rohöl an die PCK. Für 2023 sind 1,4 Millionen Tonnen vereinbart worden. Die Verträge, die während eines Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kasachstan unterzeichnet wurden, sehen eine Belieferung über 2024 hinaus vor. Über die genauen Mengen gibt es derzeit noch keine Informationen, da die Vertragspartner die Unternehmenseigner sind und nicht die Bundesregierung. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke äußerte Bedenken und verwies auf eigene Quellen, die eine nur minimale Erhöhung der gelieferten Menge und eine Verlängerung des Vertrags um lediglich ein Jahr bestätigen. Nach seinen Angaben hat Kasachstan angeboten, jährlich zwei Millionen Tonnen Rohöl zu liefern. Warum die Bundesregierung dieses Angebot nicht angenommen habe, sei unklar, so Görke. Rosneft Deutschland, eine Tochter des russischen Staatskonzerns Rosneft, hält 54 Prozent der Anteile an der PCK Raffinerie, die seit September 2022 unter Treuhandverwaltung des Bundes stehen. Bundeskanzler Scholz bestätigte, dass aktuell Verkaufsverhandlungen über die Rosneft-Töchter laufen, die bis Jahresende abgeschlossen sein sollen. Ein potenzieller Käufer könnte Katar sein, wie Insider berichten. Der geplante Eigentümerwechsel könnte Einfluss auf die Genehmigung einer geplanten Beihilfe des Bundes für den Ausbau einer Pipeline vom Hafen Rostock nach Schwedt durch die EU-Kommission haben. Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) erklärte, dass die Kommission eine vorläufige beihilferechtliche Bewertung vorgenommen habe und die Förderung der Pipeline in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro als Beihilfe gerechtfertigt werden könnte, vorausgesetzt, Rosneft ist nicht mehr mittelbare Eigentümerin. Die PCK-Raffinerie versorgt weite Teile Nordostdeutschlands mit Heizöl, Benzin, Diesel und anderen wichtigen Produkten. Seit der Abkehr Deutschlands von russischem Öl Anfang 2023 hat die Anlage auf andere Bezugsquellen umgestellt. Der Liefervertrag mit Kasachstan sowie die Rostock-Pipeline sollen dazu beitragen, die Raffinerie wirtschaftlich auszulasten.
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