Vertagung bei Tesla-Abwasserkonflikt – WSE wartet mit Entscheidung

Die Brisanz um die Nichteinhaltung von Abwassergrenzwerten durch Tesla lässt den Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) in Verzögerung treten. Eine vorerst erwartete Entscheidung über den Fortbestand der Abwasserabnahme des Elektrofahrzeugherstellers wurde kürzlich aufgeschoben, die Gründe für die Vertagung blieben allerdings nebulös. Spannungen innerhalb des Verbands gipfelten in einem personellen Beben, als Henryk Pilz, der Leiter der Verbandsversammlung, sein Amt niederlegte. Trotz der Warnungen seitens Tesla, ein Abwasserentsorgungsstopp könne die Gigafactory lahmlegen und erhebliche finanzielle Schäden verursachen, betonte Pilz, Tesla müsse seinen Verpflichtungen nachkommen.\nDer Wasserverband hatte jedoch vor, über einschneidende Maßnahmen zu beraten – die mögliche Einstellung der Abwasserentsorgung von Tesla, womit das Unternehmen erheblich finanziell belastet werden könnte. Eine vom WSE vorbereitete Beschlussvorlage legt dar, dass das von Elon Musk geführte Unternehmen beständig signifikante Überschreitungen der Grenzwerte für refraktären Phosphor sowie Gesamtstickstoff verzeichnet. Während Behörden zwar Überschreitungen bei diesen Werten bestätigten, sehen sie keine unmittelbare Gefährdung für die Öffentlichkeit.\nDie lokalpolitische Domäne reagiert unterschiedlich: Die Gemeinschaft in Grünheide, repräsentiert durch Bürgermeister Arne Christiani, setzt auf Problemlösung und fordert einen neuen Ansatz, während politische Stimmen wie die der Ökologisch-Demokratischen Partei und des Linken-Fraktionschefs Sebastian Walter unmissverständlich schärfere Reglementierungen und einen Stopp der Produktion verlangen. Der Landkreis Oder-Spree wiegt ab, dass trotz Überschreitungen keine Gesundheitsgefahren bestehen, während zivilgesellschaftliche Akteure wie die Bürgerinitiative Grünheide von Tesla einen Beitrag zur Region in Form von Wasserfreigabe erwarten angesichts zunehmender Engpässe.\nDie Verzögerungstaktik mag zwar Zeit gewinnen, doch die Komplexität und Tragweite der Abwasserthematik verlangt nach schnellen, konstruktiven Lösungen für alle Beteiligten, inklusive der Anwohner.