Verengter Markt für KI-Chips: Nvidia im Fokus der EU-Kommission

Die Grafikkarten des Chip-Herstellers Nvidia sind bei Betreibern von Rechenzentren aufgrund ihrer Fähigkeit, große Mengen an Informationen für KI-Modelle zu verarbeiten, besonders begehrt. Europas Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager warnte nun vor einem „gigantischen Engpass“ bei der Lieferung von Nvidias KI-Chips. Trotz wachsender Bedenken der Aufsichtsbehörden sei jedoch noch keine endgültige Entscheidung über mögliche Maßnahmen getroffen worden. „Wir haben ihnen Fragen gestellt, aber das ist bisher noch sehr vorläufig“, sagte Vestager während eines Besuchs in Singapur gegenüber Bloomberg. Nach ihren Worten sei dieser Zustand momentan noch nicht ausreichend, um regulatorische Eingriffe zu rechtfertigen. Nvidia steht seit dem rasanten Anstieg der Investitionen in künstliche Intelligenz verstärkt im Visier der Regulatoren. Die Grafikprozessoren (GPUs) des Unternehmens sind besonders wertvoll für Rechenzentren, da sie die benötigten gewaltigen Datenmengen für KI-Entwicklungen bewältigen können. Die Chips sind zu einer der begehrtesten Technologiewaren auf dem Markt geworden, weshalb Cloud-Computing-Anbieter um den Zugang zu Nvidias gefragten H100-Prozessoren wetteifern. Mit geschätzten über 80 % Marktanteil hat Nvidia seine Konkurrenz, darunter Intel und Advanced Micro Devices, weit hinter sich gelassen. Trotz der Engpässe im Angebot betonte Vestager, dass Sekundärmärkte für KI-Chips Innovation und fairen Wettbewerb fördern könnten. Unternehmen, die eine dominierende Stellung innehaben, könnten jedoch in Zukunft mit spezifischen Verhaltensauflagen konfrontiert werden. „Wenn Sie eine solche marktbeherrschende Position innehaben, gibt es Dinge, die Sie nicht tun können, die ein kleines Unternehmen tun kann“, erklärte sie abschließend. „Aber solange sie ihr Geschäft innerhalb dieser Regeln führen, gibt es keine Bedenken.“