Untergang der „Margaret A. Muir“: Schiffswrack nach 130 Jahren geborgen

Mehr als ein Jahrhundert nach ihrem dramatischen Untergang während eines verheerenden Sturms auf dem Michigansee wurde die Margaret A. Muir-Schoner nun wiederentdeckt. Am frühen Morgen des 30. September 1893 stand die mit Bulk-Salz beladene Margaret A. Muir vor der Durchfahrt der engen Mackinac-Straße, auf dem Weg von den Großen Seen zum Hafen von Chicago. Doch bevor die Besatzung um Kapitän David Clow den Zielhafen erreichte, geriet das Schiff in einen heftigen Sturm, der Winde von bis zu 50 Meilen pro Stunde erzeugte. Für knapp zwei Stunden trotzte die Muir tapfer den starken Winden und hohen Wellen, die über ihr Deck brachen. Doch schließlich konnte das Schiff dem Sturm nicht länger standhalten und begann auseinanderzubrechen. Kapitän Clow und seine sechsköpfige Crew schafften es gerade noch, sich in ein Rettungsboot zu retten und kämpften sich durch die aufgewühlte See bis an die Küste von Wisconsin. Es gab nur ein Opfer der Tragödie: der treue Hund des Kapitäns. Erschüttert vom Verlust und 71 Jahre alt, schwor Kapitän Clow, der bereits drei vorherige Schiffsunglücke überlebt hatte, nie wieder zur See zu fahren. Die Muir wurde damals Teil der langen Liste von Schiffen, die im 19. Jahrhundert von den großen Seen verschlungen wurden. Am 12. Mai dieses Jahres jedoch kam es zur Wiederentdeckung: Drei ehrenamtliche Wissenschaftler der Wisconsin Underwater Archeology Association, einer Organisation, die sich der Bewahrung der Unterwassergeschichte Wisconsins verschrieben hat, fanden mithilfe von Sonartechnologie die Überreste des Schiffs. Das Wrack liegt nur wenige Meilen vom Eingang zum Algoma-Hafen in Wisconsin entfernt, an einem Ort, den jährlich Hunderte von Freizeitfischern passieren.