Uneinigkeit unter Experten über den Kurs der Fed und dessen Auswirkungen auf den Anleihenmarkt
- Experten sind über die zukünftigen Zinsentscheidungen der Fed uneinig.
- Die zukünftigen Zinssenkungen werden von den aktuellen Markterwartungen beeinflusst.
Eulerpool News·
Die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed geben weiter Rätsel auf. Während die Märkte gespannt die nächste Zinssenkung erwarten, sind sich führende Finanzexperten uneinig über deren Umfang und Tempo.
Bei der TCW Group hält Jamie Patton, Co-Leiterin der globalen Zinsen, es für wahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen schneller und stärker senken muss, als es derzeit in den Finanzmärkten eingepreist ist. Diese Annahme lässt laut Patton kürzer laufende US-Staatsanleihen weiterhin Raum für Rallyes.
Demgegenüber sieht Bob Michele von JPMorgan Asset Management die Situation anders. Er setzt verstärkt auf Unternehmensanleihen statt auf US-Staatsanleihen und glaubt, dass der Anleihenmarkt den Handlungen der Fed bereits zu weit vorausgeeilt ist.
Diese Meinungsverschiedenheiten sind Ausdruck der derzeitigen Unsicherheiten an den Finanzmärkten. Mit der bevorstehenden Fed-Sitzung am 18. September sind viele Anleger gespannt, wie stark die Zinsen tatsächlich gesenkt werden. Der Bericht des Arbeitsministeriums letzten Freitag zeigte, dass das Jobwachstum in den letzten drei Monaten schwächer war als erwartet, jedoch nicht stark genug, um eine klare Richtung für die künftige Zinspolitik vorzugeben.
Die aktuellen Markterwartungen gehen davon aus, dass die Fed ihren Zielzins, der momentan zwischen 5,25 % und 5,5 % liegt, um einen Viertelprozentpunkt senken wird. Einige Banken wie Citigroup setzen sogar auf eine Halbprozentpunkt-Senkung. Bis Mitte 2025 preisen die Swaps-Märkte eine Verringerung auf etwa 3 % ein, was als neutral für das Wirtschaftswachstum gilt.
Doch die Prognosen der Händler wurden seit der Pandemie mehrfach von der Fed überrascht. Einmal wurde die Inflation unterschätzt, dann war das Zinsniveau optimistischer als die Realität, was zu Verlusten führte.
Investoren wie John Madziyire von Vanguard, das 9,7 Billionen Dollar an Vermögenswerten verwaltet, haben eine taktische, kürzerfristige Marktperspektive eingenommen. Er warnt vor dem Risiko, dass eine zu aggressive Zinssenkung die Inflation wieder anheizen könnte.
Doch die derzeitigen Inflationsaussichten sind positiv: Für August wird eine Inflationsrate von 2,6 % erwartet, die niedrigste seit 2021. Allerdings gibt es vor der nächsten Fed-Sitzung kaum neue Hinweise von der Notenbank selbst.
Einige Marktbeobachter erwarten, dass die Fed lediglich moderate Zinssenkungen vornehmen wird. Saira Malik von Nuveen glaubt, dass die Fed langsamer vorgehen wird, weil die Wirtschaft sich nicht am Rande einer Rezession befindet. Sie prognostiziert, dass die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen wieder steigen könnten.
Letztlich wird die Entscheidung der Fed davon abhängen, ob sie eine sanfte Landung der Wirtschaft schafft oder gezwungen ist, aggressivere Maßnahmen zu ergreifen. ![](https://cdn.eulerpool.com/images/data-analytics/better.jpg)
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16. Feb. 2025