Tupperware auf dem Recyclingkurs: Aus der Insolvenz in die Start-up-Welt

  • Tupperware wird von Kreditgebern übernommen, um Restrukturierung und Neustart zu ermöglichen.
  • Die neue Strategie verfolgt eine Start-up-Mentalität, um der starken Konkurrenz entgegenzutreten.

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Tupperware Brands, die Ikone der Lebensmittelaufbewahrung, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Ein amerikanischer Insolvenzrichter hat dem Verkauf des Unternehmens zugestimmt, was den traditionsreichen Hersteller von Frischhalteprodukten auf den Weg aus dem Chapter-11-Schutz bringt und ihm eine hoffnungsvolle neue Zukunft eröffnet. Der Verkauf, der in Delaware grünes Licht erhielt, erfolgt unter Vorbehalt bestimmter Abschlussbedingungen. Eine Gruppe von Kreditgebern erwirbt den Markennamen sowie verschiedene Betriebsmittel von Tupperware für 23,5 Millionen Dollar in bar und Schuldenbefreiungen im Wert von über 63 Millionen Dollar. Bereits in der vergangenen Woche hatte Tupperware dem Übernahmeangebot der Gläubiger zugestimmt und damit von einer zuvor geplanten Auktion der Vermögenswerte abgesehen. Künftig soll das Unternehmen als The New Tupperware Co. firmieren. In den „globalen Kernmärkten“ können Kunden Tupperware-Produkte online kaufen und auf das bewährte Netzwerk aus unabhängigen Verkaufsberatern zurückgreifen. Die neue Unternehmensstrategie soll jedoch mit einer Start-up-Mentalität umgesetzt werden, allerdings sind Details noch unklar, da Tupperware auf Anfragen der Associated Press zunächst nicht reagierte. Die Erfolgsgeschichte von Tupperware begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Ziel, Haushalten durch luftdichte Verschlüsse zu helfen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Die Produkte fanden besonders in den 1950er Jahren großen Anklang, gepusht von den legendären Tupperware-Partys, bei denen Frauen nebenberuflich Einkünfte erzielen konnten. Der Direktvertrieb funktionierte derartig gut, dass man sich aus dem stationären Einzelhandel weitgehend zurückzog. Im Laufe der Jahre wurde das Sortiment erheblich erweitert und zu einem festen Bestandteil amerikanischer Küchen, bevor es auch international Fuß fasste. Doch in den letzten Jahren kämpfte die Marke mit einem überholten Geschäftsmodell und starker Konkurrenz. Der Trend ging weg vom Direktvertrieb und hin zu Glasbehältern. Die Pandemie bot zwar kurzfristig ein Absatzplus, doch mit Wettbewerbern wie Rubbermaid, OXO und Einweglösungen hatten Tupperware-Produkte langfristig zu kämpfen, dazu kamen vielfach günstigere Alternativen von Einzelhandelsriesen wie Target, Walmart und Amazon.
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