Türkische Lohnverhandlungen: Herausforderung im Schatten der Inflation
Eulerpool Research Systems •3. Dez. 2024
Takeaways NEW
- Türkische Arbeiter fordern eine erhebliche Anhebung des Mindestlohns aufgrund hoher Inflation.
- Eine Erhöhung von über 25% könnte den inflationären Druck erhöhen und wirtschaftliche Probleme verschärfen.
Angesichts einer hartnäckigen Lebenshaltungskostenkrise und einem inflationsbedingten Druck kämpfen türkische Arbeiter um eine substanzielle Anhebung des Mindestlohns. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Inflationsdaten, die mit 47,09% für November höher als erwartet ausfielen. Diese Zahlen lassen Zweifel aufkommen, ob die Zentralbank in diesem Monat die Zinsen senken wird.
Der Gewerkschaftsführer, der die Arbeiter in den bevorstehenden Verhandlungen ab dem 10. Dezember vertritt, kritisierte jene, die auf eine maßvolle Erhöhung drängen. Er verwies auf die Schwierigkeiten, mit dem derzeitigen Mindestlohn von 17.000 Lira (etwa 489 US-Dollar) zu überleben. Zudem äußerte er Zweifel an der Relevanz der offiziellen Statistiken, da diese nicht die tatsächlichen Marktpreise widerspiegeln würden.
Seit dem wirtschaftlichen Kurswechsel von Präsident Erdogan vor 18 Monaten haben Zinserhöhungen und andere Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation die Beschäftigungsaussichten geschmälert und Unternehmen dazu bewegt, ihre Lohnkosten zu senken. Während Marktbeobachter eine Lohnerhöhung von rund 25% erwarten, gibt es auch Stimmen, die auf einen größeren Anstieg hoffen, der etwa neun Millionen Arbeiter betreffen könnte.
Der Vorsitzende des wirtschaftlichen Verbandes MUSIAD warnt indes, dass eine Erhöhung von mehr als 25% den Kampf gegen die Inflation gefährden und Unternehmen dazu verleiten könnte, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Der IWF zeigte sich im Oktober besorgt über inflationsfördernde Lohnerhöhungen und empfahl stattdessen, Unterstützung für die ärmsten Bevölkerungsschichten zu fokussieren.
Präsident Erdogan versprach indes, dass keine Bevölkerungsgruppe, sei es Rentner, Beamte oder Mindestlohnempfänger, von der Inflation erdrückt werde. Prognosen deuten darauf hin, dass die jährliche Inflationsrate bis Ende 2025 auf 26,5% sinken könnte, während die Zentralbank einen Rückgang auf 21% erwartet. Experten vermuten dennoch einen Anstieg der Inflation im neuen Jahr um bis zu 5% monatlich.
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