Trump's Zollpläne bedrohen nordamerikanischen Schienenverkehr

Künftiger US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, hohe Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Diese Maßnahme könnte schwerwiegende Folgen für den Schienenverkehr in Nordamerika haben, der bislang eine der wenigen Wachstumsquellen für die großen Eisenbahnunternehmen auf dem Kontinent darstellt. Trump äußerte seine Pläne in einem Social-Media-Post und erklärte, dass er am 20. Januar 2025 ein Dekret unterzeichnen werde. Dieses sieht einen Zoll von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada vor. Auch Waren aus China sollen mit einem zusätzlichen Zoll von 10% belegt werden. Dies stellt eine deutliche Abkehr von Trumps früheren Äußerungen dar. Im Wahlkampf 2016 bezeichnete er das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA als schlechtestes Handelsabkommen überhaupt, doch anstatt es aufzukündigen, wurde es modernisiert und trägt seit Juli 2020 den neuen Namen United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA). Die geplanten Zölle könnten vor allem Canadian Pacific Kansas City (CPKC) hart treffen, da das Unternehmen die einzige Eisenbahngesellschaft ist, die alle drei Länder verbindet. Im Jahr 2023 entfielen 41% der Einnahmen von 8,9 Milliarden Dollar auf den grenzüberschreitenden Handel. Trotz dieser Bedrohung rechnet CEO Keith Creel damit, dass der Bedarf der Länder aneinander nie größer war, wie er auf der RailTrends-Konferenz betonte. Auch Canadian National, bei dem 32% der Einnahmen auf den Handel zwischen den USA und Kanada entfallen, und Union Pacific mit einem 11-prozentigen Mexiko-Anteil an der Transportmenge könnten von den Zöllen betroffen werden. Besonders betroffen sind Branchen wie Metalle, Mineralien, Forstprodukte, petrochemische Erzeugnisse und Automobilteile.