Trump Media: Wachstumspotential oder Sackgasse für Truth Social?

Die Aktie der Trump Media & Technology Group erlebt einen Höhenflug, nachdem Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten für die Amtsperiode 2024 wiedergewählt wurde. Auf den ersten Blick ist diese Entwicklung nachvollziehbar, denn mit Trump im Amt dürften seine Beiträge auf der Plattform Truth Social gesteigerte Aufmerksamkeit genießen. Doch sobald sich seine Präsenz stabilisiert, könnte ein Plateau erreicht sein, das langfristige Wachstum erheblich erschwert. Dies wirft für Investoren die Frage auf, wie sich Truth Social ohne Trumps Einfluss entwickeln könnte und ob der Kauf der Aktien dieser Gesellschaft lohnenswert ist. Ursprünglich war die Gründung von Truth Social eine Reaktion auf den Bann von Trump durch Twitter nach den Kapitol-Unruhen am 6. Januar 2021. Das Konzept schien zunächst vor allem für konservative Nutzer attraktiv, die Plattformen wie Facebook und Twitter Zensur und ungleiche Behandlung vorwarfen. Die Situation änderte sich jedoch drastisch, als Elon Musk Twitter übernahm, es in X umbenannte und wesentliche Personaländerungen vornahm. Dadurch entfiel der Bedarf an einer Alternative wie Truth Social, da X unter Musk einen breiten Zuspruch behält. Dennoch übernahm das SPAC Digital World Acquisition Corp. Trump Media und führte es im März an die Börse. Trump lässt durch seine Wiederwahl jedoch die Möglichkeit einer zweiten Chance aufleben. Die Herausforderung besteht darin, in den nächsten vier Jahren eine breitere Nutzerbasis zu gewinnen, die über Trump hinausgeht. Doch die Konkurrenz durch X und ähnliche Plattformen stellt hohe Anforderungen an das Vermarktungspotenzial von Truth Social. Finanzielle Schwierigkeiten unterstreichen diese Problematik: In den ersten neun Monaten 2023 sanken die Umsatzerlöse um 23 % auf lediglich 2,6 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Verwaltung, was auf einen Versuch hindeutet, dringend benötigtes Wachstum zu generieren, wenngleich dies in der Unternehmensphase noch gerechtfertigt werden kann.