Topps Tiles und Musik-Einkauf: Spannung im Einzelhandel

Der Einzelhandelssektor zeigt sich in unterschiedlichster Form: Während Topps Tiles einen Umsatzrückgang von 5,7% auf £248 Millionen verzeichnete, feierte JD Sports Fashion rekordverdächtige Halbjahresergebnisse mit Umsätzen von £5 Milliarden und einem Gewinnanstieg auf £405,6 Millionen. Insbesondere im letzten Quartal des Geschäftsjahres zeigte sich Topps Tiles etwas erholt, trotz einer immer noch 8,2% geringeren Performance im Vergleich zu Vorjahresniveau. Die Herausforderungen der Branche sind beträchtlich, wie von der FTSE All-Share Firma beschrieben: Große Bauprojekte standen besonders unter Druck, was zu einem geschätzten Jahresrückgang des Marktes um 10-15% führte. Rob Parker, CEO von Topps Tiles, blickt jedoch optimistisch in die Zukunft, auch wenn die genaue Erholung schwer vorherzusagen ist. Wirtschaftliche Indikatoren deuten auf eine Erholung im Jahr 2025 hin, deren Umfang und Zeitpunkt jedoch ungewiss bleiben. Indessen erregte AO World Aufmerksamkeit durch den geplanten Kauf von musicMagpie für fast £10 Millionen. Das AIM-notierte Unternehmen musicMagpie, das sich auf den Verkauf gebrauchter Elektronik und Medien spezialisiert hat, soll AO World dabei unterstützen, seine Angebotsvielfalt im Bereich Verbrauchertechnologien zu erweitern. John Roberts, Gründer und CEO von AO World, sieht in musicMagpie einen bedeutenden strategischen Vorteil zur Steigerung des Unternehmenswertes durch eine verbesserte Rücknahmelogistik. Auf der anderen Seite des Atlantiks verzeichnete JD Sports Fashion einen beeindruckenden Zuwachs. Durch die Übernahme von 1.179 Hibbert-Filialen betreibt das Unternehmen weltweit nun insgesamt 4.506 Standorte. JD Sports hält den Jahresgewinnsausblick in der Region von £955 Millionen bis £1,03 Milliarden aufrecht, trotz ungünstiger Wechselkurse, die im ersten Halbjahr einen £6 Millionen Gewinnrückgang verursachten und im zweiten Halbjahr mit einem weiteren Rückgang von £20 Millionen gerechnet wird. Abgerundet wird das aktuelle Marktgeschehen durch die Rohstoffpreise: Brent Crude Futures stiegen um 1,7% auf $74,77 pro Barrel, angetrieben durch den jüngsten Raketenangriff des Iran. Die Wall Street reagierte mit einem 0,9%igen Rückgang des S&P 500 Index, beeinflusst durch geopolitische Spannung und schwache Berichte aus dem verarbeitenden Gewerbe. Dagegen konnte der FTSE 100 Index gestern um 0,5% zulegen, wobei insbesondere BAE Systems um 2,5% und BP um 2% stiegen.