Tesla im Umbruch: Wachstumspotential und Herausforderungen im Jahr 2024

Die Aktien von Tesla haben im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Kursanstieg von 70 Prozent verzeichnet und das Unternehmen zu einer Marktkapitalisierung von über einer Billion Dollar katapultiert. Diese positive Entwicklung kam jedoch erst richtig in Schwung, als Donald Trump im November die Präsidentschaftswahlen gewann. Der Tesla-Chef Elon Musk hatte Donald Trumps Kampagne mit seinem Kapital und Einfluss unterstützt. Spekulationen deuten darauf hin, dass Tesla unter der neuen Regierung von möglicherweise lockereren Regulierungen profitieren könnte, was die Einführung seiner auf künstlicher Intelligenz basierenden Full-Self-Driving-Technologie (FSD) beschleunigen könnte. Obwohl FSD das Potenzial hat, Teslas Wirtschaftlichkeit grundlegend zu transformieren, sieht sich das Unternehmen kurzfristig mit einer ernsthaften Herausforderung konfrontiert. Der Absatz von Elektrofahrzeugen (EV) schrumpfte 2024, was den ersten jährlichen Rückgang seit der Einführung des Model S im Jahr 2011 markiert. Diese Entwicklung kommt zu einer Zeit, in der Tesla-Aktien als teuer gelten und die aktuelle Bewertung schwer zu rechtfertigen ist, während das EV-Geschäft rückläufig ist. In der vergangenen Woche berichtete Tesla über seine Produktions- und Lieferzahlen des vierten Quartals 2024 und meldete die Auslieferung von 495.570 Elektrofahrzeugen an Kunden. Dieses Ergebnis liegt unter der Konsensprognose von Wall Street, die 504.770 Fahrzeuge erwartet hatte. Insgesamt belief sich die Jahresauslieferung auf 1,79 Millionen Fahrzeuge, was einen Rückgang um 1,1 Prozent gegenüber 2023 darstellt. Obwohl der Aktienkurs im letzten Jahr durch das Potenzial der FSD-Technologie in die Höhe getrieben wurde, machen EV-Verkäufe immer noch 79 Prozent des Unternehmensumsatzes aus. Wenn diese Sparte nicht performt, fällt es schwer, weiter steigende Aktienpreise zu rechtfertigen. Musk prognostizierte kürzlich ein Wachstum der EV-Lieferungen um 20 bis 30 Prozent im Jahr 2025, doch gleichzeitig kündigte er die Absage der Produktion eines neuen kostengünstigen Modells an. In den vergangenen Wochen kursierten widersprüchliche Medienberichte, die nahelegen, dass Tesla nun plant, ein erschwingliches Elektrofahrzeug namens Model Q in diesem Jahr zu lancieren, zusammen mit einer günstigeren Variante des beliebten Model Y. Tesla steht vor der Herausforderung, sein Absatzwachstum ohne den Verkauf von Einsteiger-EVs steigern zu müssen, da der Wettbewerb von kostengünstigen Herstellern in Ländern wie China zunimmt. So verkauft beispielsweise BYD in China ein Elektrofahrzeug namens Seagull für weniger als 10.000 Dollar und plant den Markteintritt in Europa im Jahr 2025. Da China und Europa entscheidende Märkte für Tesla sind und das günstigste EV von Tesla derzeit bei etwa 30.000 Dollar liegt, ist das Unternehmen in puncto Preisgestaltung nicht wettbewerbsfähig.