Temu erwägt Beitritt zu europäischem Anti-Plagiat-Bündnis

  • Temu erwägt den Beitritt zu einem europäischen Anti-Plagiat-Bündnis, welches von der Europäischen Kommission unterstützt wird.
  • Die EU untersucht, ob Temu gegen das Digitaldienste-Gesetz der EU verstößt.

Eulerpool News·

Der chinesische Online-Händler Temu zieht in Betracht, sich einer Gruppe von E-Commerce-Plattformen und Marken anzuschließen, die gemeinsam gegen den Verkauf gefälschter Produkte im Internet in Europa vorgehen. Diese Möglichkeit wird durch ein Treffen deutlich, dessen Agenda von Reuters eingesehen wurde. Das sogenannte "Memorandum of Understanding (MoU) über den Verkauf gefälschter Waren im Internet" ist eine freiwillige Vereinbarung, die von der Europäischen Kommission unterstützt wird. Zu den Unterzeichnern gehören namhafte Online-Händler wie Amazon, Alibaba und eBay sowie etablierte Marken wie Adidas, Nike, Hermès und Moncler. Temu soll am 11. November vor den MoU-Mitgliedern als "potenzieller neuer Unterzeichner" präsentieren. Derweil nahm Temu nicht öffentlich Stellung zu dem Dokument, während auch ein Sprecher der Europäischen Kommission sich nicht dazu äußerte. Temus Interesse an dem Netzwerk kommt zu einem Zeitpunkt, an dem EU-Behörden den Druck auf den chinesischen Händler erhöhen, seine Produktkontrollen zu verschärfen, um sicherzustellen, dass keine illegalen oder unsicheren Artikel auf dem europäischen Markt landen. Die aggressive Marketingstrategie von Temu hat in Europa und den USA für rasantes Wachstum gesorgt und Millionen von Nutzern auf die Plattform gelockt, mit verführerisch niedrigen Preisen für eine Vielzahl von Produkten. Der Slogan "shop like a billionaire" ist dabei Programm. Ein Brancheninsider äußerte Bedenken, dass die Aufnahme von Temu die Glaubwürdigkeit des Anti-Plagiat-Netzwerks beeinträchtigen könnte. Nachdem Temus durchschnittliche monatliche Nutzerzahlen in der EU 75 Millionen erreichten, wurde die Plattform von der Europäischen Kommission als "sehr große Online-Plattform" eingestuft, was verstärkte Maßnahmen gegen illegale und schädliche Inhalte gemäß dem EU-Digitaldienste-Gesetz (DSA) verlangt. Bloomberg News berichtete kürzlich, dass die Kommission eine Untersuchung einleiten wolle, ob Temu möglicherweise gegen das DSA verstößt. Zuvor hatte die Kommission von Temu Informationen zu Schritten angefordert, die das Unternehmen zur Verhinderung illegaler Produkte unternimmt. Temu hatte bis zum 21. Oktober Zeit, um die geforderten Informationen bereitzustellen. Die Kommission wird auf Basis der eingereichten Antworten über das weitere Vorgehen entscheiden.
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