Tankerschwemme und Preisschock: China und Indien auf Ölsuche
- Strengere Sanktionen gegen Russland stören das globale Ölangebot.
- China und Indien suchen nach alternativen Ölquellen im Nahen Osten.
Eulerpool News·
Die jüngsten, strengeren Sanktionen des Westens gegen Russland, die seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine im Jahr 2022 das erste Mal den Ölsektor so hart treffen, könnten das globale Ölangebot empfindlich stören. Käufer, insbesondere aus China und Indien, suchen zusätzlich im Nahen Osten nach alternativen Lieferanten. Schätzungen zufolge könnte Russlands Exportvolumen halbiert werden, was die Brent-Öl-Futures in den letzten Tagen um bis zu 5 Dollar je Fass ansteigen ließ.
Die US-amerikanische Behörde OFAC belegte am 10. Januar 161 Tanker und Händler, die seit Beginn der Invasion etwa 2.000 Lieferungen abgewickelt haben, mit Sanktionen. Betroffen sind zudem zwei russische Firmen, Surgutneftgas und Gazpromneft, die im vergangenen Jahr fast 30 % der russischen Ölexporte ausmachten. Die Bewegung von Tankern, die ursprünglich russische Häfen anlaufen wollten, kommt ins Stocken, wie Daten von Bloomberg zeigen. Dies könnte auf die Auswirkungen der Sanktionen hindeuten, erklärt Edward Fishman von der Columbia University.
Marktexperten diskutieren nun, wie signifikant der Rückgang ausfallen könnte. Laut EA Gibson Shipbrokers könnte das Transportvolumen der gesperrten Tanker bei etwa 1,4 Millionen Barrel pro Tag liegen. Die Macquarie Group erwartet ein noch stärkeres Defizit mit möglichen Verlusten von bis zu 2,15 Millionen Barrel, was die Preise weiter in die Höhe treibt.
Die Nachfrage nach Ölsorten, die spezielle Tanker erfordern, gerät ins Stocken, wenn Moskau keine Alternativen findet. Überraschenderweise haben sich Russlands Ölströme trotz Sanktionen bisher behauptet, was teilweise durch die Nutzung von Tankern ohne bekannte Besitzer begünstigt wurde. Die jüngsten Maßnahmen haben die Anzahl sanktionierter Schiffe erheblich erhöht.
Sowohl China als auch Indien haben ohne Verletzung der US-Sanktionen, 81 % der russischen Seefracht bezogen. Lars Barstad, CEO von Frontline Management, prognostiziert für Russland monatelange logistische Herausforderungen, da China und Indien sich kooperativ zeigen.
Inzwischen wenden sich chinesische und indische Raffinerien verstärkt an Länder wie Saudi-Arabien, um ihren Bedarf zu decken. Inmitten dieser Entwicklungen stoppen einige mittlerweile sanktionierte Tanker ihre Fahrten zu russischen Häfen. Schiffe wie die Atlas und die Salty Wolf suchen in anderen Gewässern vorübergehend Zuflucht.
Inmitten dieses dynamischen Umfelds hat Scott Bessent, designierter Finanzminister, erklärt, dass er die Sanktionen ausweiten möchte, um das Ende des Ukraine-Konflikts zu beschleunigen. Der Erfolg der Maßnahmen hängt jedoch von deren Umsetzung ab, meint Adi Imsirovic, ein kritischer Beobachter der Sanktionen. Die neuen Maßnahmen könnten tatsächlich das Potenzial haben, den Kreml zu treffen. Modern Financial Markets Data
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