Super Micro Computer-Aktie fällt durch verzögerte Finanzberichterstattung stark ab

Die Aktien von Super Micro Computer stürzten am Mittwoch um bis zu 27% ab, nachdem das Unternehmen die Vorlage seines Jahresberichts 10-K verschoben hat. Dieser heftige Rückgang drückte den Aktienkurs um fast 150 US-Dollar auf etwa 400 US-Dollar, den niedrigsten Stand seit Januar. Verglichen mit dem Rekordhoch im März ist die Aktie nun um 67% gesunken. In einer Pressemitteilung erklärte der Anbieter von KI-Chipsätzen, dass der Jahresbericht für das zum 30. Juni endende Geschäftsjahr „ohne unzumutbaren Aufwand oder Kosten“ nicht eingereicht werden konnte. Das Unternehmen betonte, dass mehr Zeit benötigt werde, um die Bewertung der Wirksamkeit der internen Kontrollmechanismen im Finanzberichtswesen abzuschließen. Obwohl die Einreichung des 10-K-Berichts verzögert wurde, hat Super Micro Computer seine Finanzresultate für das Geschäftsjahr nicht aktualisiert oder seine zukunftsgerichtete Prognose geändert. Der dramatische Kursverfall erfolgte außerdem nur einen Tag, nachdem der renommierte Leerverkäufer Hindenburg Research einen vernichtenden Bericht über das Unternehmen veröffentlicht hatte. Hindenburgs skeptische Einschätzung basierte auf einer Untersuchung, die schlechte interne Kontrollmechanismen für die Buchhaltungspraktiken des Unternehmens aufdeckte. Der Bericht führte zahlreiche Unregelmäßigkeiten auf, darunter versteckte Transaktionen mit verbundenen Parteien, Sanktions- und Exportkontrollverstöße sowie Probleme mit Kunden. Hindenburg Research hob zudem hervor, dass Super Micro Computer eine Strafe von 17,5 Millionen US-Dollar an die US-Börsenaufsicht SEC wegen weitverbreiteter Buchhaltungsverstöße gezahlt hatte. „Insgesamt glauben wir, dass Super Micro ein wiederholter Übeltäter ist. Es profitierte als Early Mover, aber steht nun vor erheblichen buchhalterischen, governance- und compliancebezogenen Herausforderungen“, so Hindenburg Research. Der dramatische Kursverfall von Super Micro Computer belastete auch die Stimmung für andere KI-Aktien. Die Aktien von AMD und Dell erlitten moderate Verluste von etwa 3% am Mittwoch. Zudem fielen die Aktien von Nvidia zeitweise um bis zu 4%, bevor sie die Verluste auf etwa 2% reduzierten. Laut Daten von Bloomberg ist Super Micro Computer der drittgrößte Kunde von Nvidia und repräsentiert fast 9% dessen Umsatzes. Die Anleger werden mehr Klarheit über den Zustand des KI-Marktes erhalten, wenn Nvidia nach Börsenschluss am Mittwoch seine Ergebnisse für das zweite Quartal vorlegt.