Südkorea steht bereit: Unbegrenzte Liquidität zur Stabilisierung der Märkte

Die südkoreanische Regierung hat angekündigt, bei Bedarf unbegrenzte Liquidität in die Finanzmärkte zu pumpen, um jegliche Volatilitäten zu kontrollieren. Diese Ankündigung erfolgte, nachdem Präsident Yoon Suk-yeol einen überraschenden Erlass des Kriegsrechts wieder aufgehoben hatte, welcher den Won auf mehrjährige Tiefstände gedrückt hatte. Nach nächtlichen Krisensitzungen von Finanzminister Choi Sang-mok und dem Gouverneur der Bank of Korea, Rhee Chang-yong, wird die Bank von Korea eine außerordentliche Sitzung abhalten. In einer Erklärung betonte die Regierung, dass alle Finanz- und Devisenmärkte sowie Aktienmärkte normal funktionieren werden. Man beabsichtige, solange Liquidität in Aktien, Anleihen, kurzfristige Geldmärkte und Devisenmärkte zu injizieren, bis diese vollständig normalisiert seien. Der südkoreanische Won konnte am Mittwoch einige Verluste wettmachen, blieb jedoch nah an Zweijahrestiefständen, nachdem Präsident Yoon sein überraschendes Kriegsrecht zurückgenommen hatte. Dies folgte auf einen einstimmigen Parlamentsbeschluss zur Aufhebung des Gesetzes, bei dem 190 von 300 Parlamentsmitgliedern anwesend waren. An den US-Börsen notierte südkoreanische Aktien fielen im Wert, ebenso wie in New York gehandelte Exchange Traded Products wie der iShares MSCI South Korea ETF und der Franklin FTSE South Korea ETF, die jeweils etwa 1% verloren. Gleichzeitig fiel der koreanische Won gegenüber dem Yen auf den niedrigsten Stand seit Mai 2023, was einem Rückgang von 2,5% entspricht. Die politische Lage bleibt angespannt, da Yoon mit dem von der Opposition kontrollierten Parlament in Budgetfragen in Konflikt steht. Der Stopp des überarbeiteten Budgets durch den Parlamentspräsident blockierte eine endgültige Abstimmung darüber. Sollte die Opposition erfolgreich sein, droht dies Yoons Minderheitsregierung stark zu treffen und könnte die Fiskalausgaben in einer Phase schrumpfen lassen, in der das Wachstum der Exporte nachlässt. Ein Bericht des Citi-Ökonomen Kim Jin-wook suggeriert jedoch, dass die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzmarkt nur von kurzer Dauer sein könnten. Die proaktive politische Reaktion könnte Unsicherheiten in der politischen und wirtschaftlichen Umgebung schnell entschärfen.