Starke Zwischenbilanz: RTX trotzt teurem Triebwerk-Rückruf und meldet Umsatzplus

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Entgegen dem Gegenwind aus umfangreichen Triebwerk-Rückrufen präsentiert sich der Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX mit beeindruckenden Quartalszahlen, die auch die Erwartungen der Analysten übertreffen. Trotz des kostenintensiven Austauschs von Triebwerken der Airbus-Flotte verkündete das Unternehmen einen Anstieg des Umsatzes auf 19,3 Milliarden Dollar, ein Wachstum von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ebenso stieg der Überschuss markant um 20 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Abseits von einmaligen Effekten schafft es das Mutterhaus der Rüstungssparte Raytheon, des Triebwerkherstellers Pratt & Whitney sowie des Luft- und Raumfahrtzulieferers Collins Aerospace, die durchschnittlichen Analystenschätzungen zu überflügeln. Trotz dieser erfreulichen Nachrichten zeigte sich der Aktienmarkt vorbörslich in den USA unbeeindruckt von den Zahlen des Konzerns. Die zukünftige Geschäftsleitung unter Führung von Chris Calio bleibt für das Gesamtjahr optimistisch, mit einer Umsatzprognose von 78 bis 79 Milliarden Dollar und einem bereinigten Gewinn je Aktie, der zwischen 5,25 und 5,40 Dollar liegen soll. Hier bewegen sich die Marktkenner bereits an der Obergrenze der Zielspanne. Der aktuelle Fokus liegt jedoch auf der Herausforderung, die rund 3000 Triebwerke vom Typ Getriebefan, die Pratt & Whitney in Kooperation mit dem deutschen Partner MTU zurückrufen muss. Die konstruktiven Mängel führen dazu, dass Hunderte von Airbus-Maschinen – hauptsächlich vom Typ A320neo, aber auch der kleinere A220 sowie Flugzeuge von Embraer – langfristig am Boden bleiben. RTX hatte die Probleme auf die Verwendung eines problematischen Metallpulvers in den Turbinenscheiben zurückgeführt, was langwierige Instandsetzungen nach sich zieht. Angesichts der komplexen Reparaturarbeiten und begrenzten Kapazitäten dürften sich diese über Jahre erstrecken. Die finanziellen Lasten der Triebwerksproblematik sind erheblich. RTX hatte bereits im September die Gesamtbelastungen auf 6 bis 7 Milliarden Dollar beziffert und 3,5 Milliarden Dollar für das vergangene Jahr abgeschrieben. Der Münchner Partner MTU verzeichnete durch die Sonderbelastungen erstmals in seiner 90-jährigen Firmengeschichte einen Jahresverlust und sah sich gezwungen, eine Milliarde Euro zurückzustellen.
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