Sinkende Hypothekenzinsen: Aufwind für den US-Wohnungsmarkt?

Die jüngsten Turbulenzen auf den Aktienmärkten haben zumindest für Hauskäufer eine erfreuliche Wendung genommen: Die Hypothekenzinsen sind kräftig gefallen und schaffen so bessere Bedingungen für potenzielle Immobilienkäufe. Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, signalisierte zudem deutlich, dass Zinssenkungen bereits im September kommen könnten. Aktuelle Werte zeigen, dass 30-jährige Hypothekenzinsen laut Mortgage News Daily am Dienstag bei 6,52% lagen, leicht erhöht im Vergleich zu den 6,34% vom Montag, als viele Investoren Sicherheit in Anleihen suchten. Der Montag war dennoch der niedrigste Wert seit dem 7. April 2023. Die gesunkenen Zinsen spiegeln sich auch in den wöchentlichen Umfragen von Freddie Mac wider und bedeuten für Hauskäufer mit einem $250.000-Darlehen eine potenzielle monatliche Ersparnis von $168. Diese Einsparungen könnten entweder in günstigere Hypothekenzahlungen oder in größeren Wohnraum investiert werden. Für Verkäufer könnten die niedrigeren Zinsen mehr Käufer anziehen und die Immobilienpreise stabilisieren. Trotz der positiven Nachrichten bleibt der US-Häusermarkt angespannt. Der Bestand an verfügbaren Immobilien ist in vielen Teilen des Landes nach wie vor sehr gering, die Verkaufszahlen sind schwach, und die Durchschnittspreise steigen weiter. Bestehende Hausverkäufe erreichten im Juni eine saisonbereinigte Jahresrate von 3,89 Millionen Einheiten, beinahe 20% weniger als im Juni 2023. Neubauverkäufe fielen ebenfalls um 7,4% auf eine jährliche Rate von 617.000 Einheiten. Die Marktenge wird teilweise durch die Zinspolitik der Federal Reserve verursacht, die die Zinsen zwischen März 2022 und Juli 2023 elfmal anhob, um die Inflation zu bekämpfen. Hypothekenzinsen kletterten von 3% Ende 2021 auf fast 8% im Oktober 2023. Viele Hausbesitzer halten an ihren Wohnungen fest, da ihre bestehenden Hypothekenzinsen unter 5% liegen und ein Umzug höhere Kosten bedeuten würde. Ohne eine klare Vorstellung darüber, ob die Zinsen auf dem aktuellen Niveau bleiben oder weiter fallen werden, bleibt Unsicherheit im Markt. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen, die die Hypothekenzinsen stark beeinflusst, schwankte zuletzt leicht und könnte auf niedrigem Niveau verbleiben. Ein praktischer Rat für Käufer: Ein regelmäßiger Austausch mit Kreditgebern über die aktuellen Zinssätze und eine schriftliche Zusicherung vom Kreditgeber können helfen, sich vor plötzlichen Zinsschwankungen zu schützen. Homebuilder-Aktien zeigten nach dem Markteinbruch am Montag eine Erholung am Dienstag. D.R. Horton stieg um 1,7% auf $176,76, und Lennar erholte sich um 2,3% auf $174,30. Der iShares U.S. Home Construction ETF legte um 1,8% auf $114,62 zu, nachdem er am Montag um 2,82% gefallen war.